Weitere Kohle-Einschnitte der Allianz
Neue Regeln beenden Versicherung von Kohlekraftwerken und –minen
Keine Investitionen mehr in Firmen mit großen Kohleausbauplänen/Allianz erhöht den Handlungsdruck für Munich Re
Die Allianz, einer der größten Versicherungskonzerne der Welt, hat heute weitere massive Einschnitte im eigenen Kohle-Geschäft verkündet. Damit geht der Versicherer auf Forderungen von urgewald und des internationalen NGO-Netzwerks Unfriend Coal ein, die seit Monaten auf ein Ende der Versicherung von Kohle als Klimakiller Nummer Eins drängen. Erst Anfang Februar hatte urgewald zusammen mit Unfriend Coal eine Studie zu den Geschäften der Allianz und weiterer Versicherer im Kohle-Land Polen veröffentlicht . Die Allianz tauchte in den Recherchen mehrfach als führender Kohle-Versicherer auf.
urgewald-Energie-Campaignerin Regine Richter lobt den Schritt der Allianz als „überfällige aber wirksame Maßnahme für Klimaschutz im Versicherungsgeschäft". „Mit ihrer neuen Kohle-Richtlinie wirft sie beim Klimaschutz ihr Gewicht in die Waagschale. Nach AXA und Zurich treibt nun auch die Allianz den Wandel weg von der Kohle in der Versicherungsbranche voran. Als erster Versicherer entwickelt Allianz einen Kohleausstiegsplan für den Gesamtkonzern."
Laut der neuen Kohle-Richtlinie wird die Allianz ab sofort keine Versicherungen mehr für die Errichtung oder den Betrieb von Kohlekraftwerken und –minen anbieten. Bestehende Verträge in diesem Bereich will die Allianz, abgesehen von Ausnahmefällen, nicht verlängern. Bis 2040 plant die Allianz zudem gänzlich aus dem Geschäft mit Kohle auszusteigen. Bis dahin kann sie allerdings Kohleunternehmen weiter versichern. Lucie Pinson von Unfriend Coal sagt: „Diese Frist ist zu lang angesichts des galoppierenden Klimawandels. Entwickler neuer Kohlekraftwerke verbauen uns die Chance die Pariser Klimaziele einzuhalten. Allianz sollte sie daher schon jetzt konsequent ausschließen."
Die Allianz schärft auch ihren Kohle-Divestment-Beschluss von 2015: Sie schließt nun unter anderem Investitionen in Firmen aus, die neue Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von über 500 Megawatt planen. „Wir begrüßen dies sehr, denn neue Kohlekraftwerke sind unvereinbar mit den in Paris vereinbarten Klimazielen. Allianz schickt damit ein starkes Signal, dass Firmen, die neue Kohlekraftwerke planen, nicht länger investierbar sind. Der von ihr gewählte Schwellenwert von 500 MW setzt einen neuen Maßstab", sagt Richter. Wermutstropfen aus urgewald-Sicht: Das Kohle-Divestment bleibt auf Eigenanlagen beschränkt, die nur einen kleinen Teil der Allianz-Geldanlage ausmachen.
Während die Allianz Konsequenzen aus ihren Kohlegeschäften gezogen hat, bleibt der zweite deutsche Versicherungsgigant, die Munich Re, beim Klimaschutz zurück. „Für einen Rückversicherer mit eigener Klimaforschungsabteilung ist es schizophren, weiterhin massiv Kohlefirmen zu versichern. Mit der Allianz-Initiative hat sie nun ein Vorbild mehr, um auch ihren Abschied von Kohle zu planen. Das gleiche gilt für den nächstgrößeren Player unter den Rückversicherern, Hannover Re", sagt Richter.
Kontakt: Moritz Schröder, Pressesprecher urgewald | moritz@urgewald.org | www.urgewald.org
Die Allianz, einer der größten Versicherungskonzerne der Welt, hat heute weitere massive Einschnitte im eigenen Kohle-Geschäft verkündet. Damit geht der Versicherer auf Forderungen von urgewald und des internationalen NGO-Netzwerks Unfriend Coal ein, die seit Monaten auf ein Ende der Versicherung von Kohle als Klimakiller Nummer Eins drängen. Erst Anfang Februar hatte urgewald zusammen mit Unfriend Coal eine Studie zu den Geschäften der Allianz und weiterer Versicherer im Kohle-Land Polen veröffentlicht . Die Allianz tauchte in den Recherchen mehrfach als führender Kohle-Versicherer auf.
urgewald-Energie-Campaignerin Regine Richter lobt den Schritt der Allianz als „überfällige aber wirksame Maßnahme für Klimaschutz im Versicherungsgeschäft". „Mit ihrer neuen Kohle-Richtlinie wirft sie beim Klimaschutz ihr Gewicht in die Waagschale. Nach AXA und Zurich treibt nun auch die Allianz den Wandel weg von der Kohle in der Versicherungsbranche voran. Als erster Versicherer entwickelt Allianz einen Kohleausstiegsplan für den Gesamtkonzern."
Laut der neuen Kohle-Richtlinie wird die Allianz ab sofort keine Versicherungen mehr für die Errichtung oder den Betrieb von Kohlekraftwerken und –minen anbieten. Bestehende Verträge in diesem Bereich will die Allianz, abgesehen von Ausnahmefällen, nicht verlängern. Bis 2040 plant die Allianz zudem gänzlich aus dem Geschäft mit Kohle auszusteigen. Bis dahin kann sie allerdings Kohleunternehmen weiter versichern. Lucie Pinson von Unfriend Coal sagt: „Diese Frist ist zu lang angesichts des galoppierenden Klimawandels. Entwickler neuer Kohlekraftwerke verbauen uns die Chance die Pariser Klimaziele einzuhalten. Allianz sollte sie daher schon jetzt konsequent ausschließen."
Die Allianz schärft auch ihren Kohle-Divestment-Beschluss von 2015: Sie schließt nun unter anderem Investitionen in Firmen aus, die neue Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von über 500 Megawatt planen. „Wir begrüßen dies sehr, denn neue Kohlekraftwerke sind unvereinbar mit den in Paris vereinbarten Klimazielen. Allianz schickt damit ein starkes Signal, dass Firmen, die neue Kohlekraftwerke planen, nicht länger investierbar sind. Der von ihr gewählte Schwellenwert von 500 MW setzt einen neuen Maßstab", sagt Richter. Wermutstropfen aus urgewald-Sicht: Das Kohle-Divestment bleibt auf Eigenanlagen beschränkt, die nur einen kleinen Teil der Allianz-Geldanlage ausmachen.
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Kontakt: Moritz Schröder, Pressesprecher urgewald | moritz@urgewald.org | www.urgewald.org
Technik | Energie, 04.05.2018
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