Gewinner des Ideenwettbewerbs „Esskultur und Nachhaltigkeit“ stehen fest

Fonds Nachhaltigkeitskultur fördert 14 Projekte

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) hat beim Ideenwettbewerb „Esskultur und Nachhaltigkeit" 14 Projekte ausgewählt, die jeweils für bis zu 12 Monate mit maximal 50.000 Euro gefördert werden sollen. Ausgezeichnet wurden Projekte u.a. aus dem Bereich Bildung, Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfungsketten sowie Stadtteilinitiativen und Theater. Die Verträge werden jetzt Zug um Zug fertig gestellt, so dass die Projekte noch in der ersten Jahreshälfte 2018 beginnen können. Das beantragte Gesamtförder­volumen des Wettbewerbs liegt bei ca. 600.000 Euro.
 
Der Ideenwettbewerb 'Esskultur und Nachhaltigkeit' hat die Gewinner gekürt. © Rat für Nachhaltige Entwicklung / David Ausserhofer, Svea PietschmannMarlehn Thieme, Vorsitzende des RNE und Jury-Mitglied sieht der Umsetzung der Projekte mit großer Vorfreude entgegen: „Die Vielfalt der Ansätze und der Ideenreichtum zeigen, wie engagiert sich Menschen mit unserer aller Zukunft auseinandersetzen und eine nachhaltige Kultur aktiv unterstützen. Nicht zuletzt ist zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele eine neue Kultur in Produktion und Konsum dringend nötig!"
 
Die Geschäftsstelle des Rates für Nachhaltige Entwicklung legte der Jury im Dezember 2017 eine Auswahl von 37 Projekten vor, die sich beworben hatten, allen Förderkriterien entsprachen und sich zusätzlich durch ihre besonders innovativen und transformativen Ansätze auszeichneten. Den Ausgewählten wird in besonderer Weise zugetraut, gesellschaftliche Denkmuster aufzubrechen, deren Reproduktion entgegenzuwirken und neue Wege zu nachhaltigem Handeln aufzuzeigen.
 
Die Entscheidung über die Gewinnerprojekte traf eine Jury aus den Ratsmitgliedern Marlehn Thieme, Lucia Reisch, Olaf Tschimpke sowie dem RNE-Generalsekretär Günther Bachmann.
 
Der Fonds Nachhaltigkeitskultur besteht seit 2017; auf Initiative des Bundestages stellte das Bundeskanzleramt über einen Zeitraum von drei Jahren 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der RNE will in diesen drei Jahren mehrere Ideenwettbewerbe zu verschiedenen Bereichen der Alltagskultur (z.B. Essen, Mobilität, Bauen) ausrufen. Der Fonds soll bewährte Ansätze stärken und auch neue Wege gehen, um eine gesellschaftliche Transformation zu mehr Nachhaltigkeit anzustoßen.
 
Weitere Information zum Fonds, anstehenden Wettbewerben und den Gewinnerprojekten des aktuellen Wettbewerbs finden Sie hier.
 
Die geförderten Projekte jeweils im Kurzporträt
Aktion Agrar e.V.
Aktion Agrar e.V. stellt sich mit dem Projekt „Konzernfrei einkaufen" der Heraus­forderung, Großunternehmen zwischen Acker und Teller zu umgehen. Neben dem Bildungs­aspekt sollen durch verschiedene Formate, von der Supermarkt-Challenge bis zur Schnippel­disko, regionale Lieferketten in Niedersachsen gestärkt und damit das Klima geschont werden.
 
Dr. Rainer Wild Stiftung
Zusammen mit der Benediktiner-Abtei Stift Neuburg lädt die Stiftung zu einem Food-Value- Festival ein. Neben einer Mahlzeit aus geretteten Lebensmitteln ganz nach benediktinischer Tradition, die Essen als Gottesgabe manifestiert, bekommen Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, in Skulpturen individuelle Auseinandersetzungen mit dem Thema „Lebensmittelverschwendung" zu präsentieren und zu problematisieren.
 
Green Economy Academy e.V.
An einer langen Essenstafel auf dem Eisernen Steg in Frankfurt wird über das von Poetryslammern, Expertinnen und Experten aufbereitete Thema "Wertschöpfungskette von Kakao und Schokolade" debat­tiert. Dabei werden die von Teilnehmenden mitgebrachten „fairen" Kakaospeisen ver­köstigt und die Diskussion bzgl. der Diskrepanz zwischen eigenem Anspruch und Handeln vertieft.
 
Hans und Ilse Staab-Stiftung
Eine Gruppe aus Ingenieurinnen und Ingenieuren, Tänzerinnen und Tänzern lädt zum „FreutagsTisch" ein. Gemeinsame Koch­abende werden von einem facettenreichen Kunst-, Musik- und Tanzangebot komplemen­tiert und sollen den vielerorts zu beobachtenden Individualisierungsprozessen und der sozialen Vereinsamung entgegenwirken.
 
Jugendkulturarbeit e.V.
Das „Internationale Jugendprojekthaus" im kulturell diversen Quartier „Oldenburg-Neu­donner­schwee" baut im Zuge des mehrdimensionalen Projekts nicht nur eine sozial und ökologisch nachhaltige Quartiersküche auf, sondern widmet eine Reihe theaterpädagogischer Projekte und Workshops mit unterschiedlichen Ausrichtungen dem Thema Nachhaltigkeit, um diesem in der Breite Bekanntheit zu verschaffen.
 
Landkreis Saarlouis
Das Projekt „Heute lernen was morgen noch zählt" beinhaltet die Konzeption eines Bildungs­angebots in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium zu nachhaltigem Konsum und Ess­kultur. Eine Sonderstellung erhält das Projekt durch die breite Zielgruppe und das weite Spektrum aus einmaligen und weiterführenden Aktionen zum Thema „Nachhaltigkeit und Esskultur".
 
Lust auf besser Leben e.V.
Im Stadtteil Frankfurt-Bornheim startet bald das Projekt „Berger Mehrwegbecher", das auf dem freiwilligen Sharing-Ansatz beruht. Nach dem bereits erfolgreich laufenden „Tüten-System", werden nun auch die Einwegbecher aus der Gastronomie gedrängt. Ein Pilotprojekt zur freiwilligen Kreislaufwirtschaft.
 
Machbarschaft Borsig11 e.V.
Mit einer wöchentlichen Lebensmittelsammelaktion und der anschließenden Verköstigung nach Rezepten der Bewohner des migrantisch geprägten Quartiers in Dortmund werden Menschen empowert und der Zugang zu Bildungsangeboten erleichtert. Die filmische Aufarbeitung der Aktion übernimmt das Jugendfilmteam der „Youngsters", die eben­falls in der Machbarschaft organisiert sind und leben.
 
Philipps-Universität Marburg
Die Universität verfolgt das Ziel „Nachhaltige Mensa". Hierzu gibt es eine Pilotphase im Real­labor „Sustainable Innovation Lab" für die Implementierung nachhaltiger Ernährung als regionale Systeminnovation. Eine regionale Kreislaufwirtschaft entsteht unter Einbeziehung der Universität, des Studentenwerkes, der Produzenten und Lieferanten, regionaler Politik und den Studierenden als Nutzern der nachhaltigen Mensa.
 
Sarah-Wiener-Stiftung
Die Stiftung konzipiert und pilotiert eine Multiplikatoren-Fortbildung zum Thema nachhaltig Handeln in Supermarkt und Küche mit interaktiven Online-Lernmodulen für Lehrkräfte in Kita und Grundschule. Die Lehrenden fungieren dabei als Multiplikatoren, um Kinder aus allen sozialen Milieus zu erreichen.
 
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, LV HH e.V.
Die RENN-Partnerin plant ein Bildungsprojekt in Form einer Ausstellung, ergänzt durch interaktive Informations­veranstaltungen und künstlerische Darbietungen zum Thema „Nachhaltiger Konsum" im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) im heterogenen Stadtteil Hamburg-Wilhelmsburg. Hier interagieren Menschen, deren Leben sonst in Parallelwelten verlaufen und die sich über das Projekt gemeinsam mit Themen einer nachhaltigen Entwicklung auseinandersetzen können.
 
Stiftung Forum der Kulturen zu Fragen der Zeit
Die in Bonn veranstaltete Wanderausstellung „Zur Nachahnung empfohlen – Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit" thematisiert unterschiedliche Nachhaltigkeitsthemen, u.a. Produktion und Konsum, Biodiversität, Wasser, Re- und Upcycling, Flächenversiegelung. Sie wurde schon mehrfach mit großem Erfolg in verschiedenen Ländern der Welt ausgestellt.
 
Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
Die „neue Essklasse für Apfel&Co." widmet sich dem Aufbau regionaler Wertschöpfungs­ketten in der Oberlausitz sowie der Vermarktung regionaler Lebensmittel anhand neuer kreativ-künstlerischer Methoden, die sich mit der Bedeutung regionaler Strukturen und nachhaltiger Landwirtschaft auseinandersetzen.
 
Zukunftsstiftung Landwirtschaft e.V.
Jedem Menschen stehen durchschnittlich 2000 m2 Ackerland zur Verfügung. Der tägliche Flächen­verbrauch kann in der App „Flächenrechner" plastisch dargestellt werden. Über spielerische Komponenten werden räumliche Dimensionen unserer täglichen Nahrungsaufnahme anschaulich dargestellt.
 
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde erstmals im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Dem Rat gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Die Aufgaben des Rates sind die Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.
 
In der Wahl seiner Themen und Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse aus der laufenden Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, Stellungnahmen zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, zu den Globalen Nachhaltigkeitszielen, zur Klimapolitik, zur Rohstoffpolitik und zur fiskalischen Nachhaltigkeit, zum Ökolandbau, die Gründung des Hub for Sustainable Finance, die zivilgesellschaftlichen Initiativen von Projekt Nachhaltigkeit, der Strategiedialog zur nachhaltigen Stadtentwicklung mit Oberbürgermeistern, die Impulse Jugendlicher und junger Erwachsener zur kommunalen Nachhaltigkeit und zur deutschen Nachhaltigkeitspolitik sowie Beiträge zum nachhaltigen Wirtschaften. Mehr unter www.nachhaltigkeitsrat.de
 
Kontakt: Katja Tamchina, Rat für Nachhaltige Entwicklung | katja.tamchina@nachhaltigkeitsrat.de

Lifestyle | Essen & Trinken, 06.04.2018

     
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