SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Neuausrichtung der Energiebesteuerung entlastet Familien und schützt Klima

Neue Studie „Energiesteuerreform für Klimaschutz und Energiewende" vorgestellt

Preisstrukturen, die an die CO2 Intensität der Energieträger angepasst werden, bringen nicht nur positive Effekte für den Klimaschutz: Besonders Familien und Sozialhilfeempfänger würden von einer Reform profitieren. Dies belegt die neue Studie „Energiesteuerreform für Klimaschutz und Energiewende" des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. im Auftrag des Deutschen Naturschutzrings.

Ein Plus für die Gesellschaft: Eine neue Studie belegt, dass Preise, die sich nach dem CO2-Verbrauch ausrichten, positive soziale Wirkungen entfalten können. © Comfreak, pixabayDeutschland fällt beim Klimaschutz immer weiter zurück. Die zuletzt beschlossenen Klimaziele in Paris erfordern hierzulande eine Einsparung der Treibhausgase von 85 bis 90 Prozent bis zum Jahr 2050. Ein Ziel, von dem Deutschland nach wie vor meilenweit entfernt ist.
 
Zwar liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien bereits bei knapp 30 Prozent der gesamten Stromproduktion, allerdings stagniert die Entwicklung im Gebäudesektor. Im Verkehrssektor sind die Emissionen seit 1990 sogar gestiegen. Ein Grund für diese Fehlentwicklung liegt in den fehlenden Steueranreizen, die umweltfreundliches und klimaschonendes Verhalten attraktiver machen würden. 
 
Die vom Deutschen Naturschutzring (DNR) beauftragte Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS) „Energiesteuerreform für Klimaschutz und Energiewende" hat das deutsche Energiesteuersystem untersucht und dabei herausgearbeitet, wie es ökologischer und sozialer gestaltet werden kann.
 
„Wenn wir heute nicht deutlich mehr in Klimaschutz und die Energiewende investieren, werden unsere Nachkommen die Konsequenzen spüren. Hierfür ist eine Neuausrichtung des Energiesteuersystems überfällig, um die veralteten und CO2-intensiven Energieträger stärker zu belasten. Durch eine Reform unserer Energiesteuern würden die notwendigen Mittel freigesetzt, damit die nötigen Klimaschutzinvestitionen in großem Umfang getätigt werden können", sagt DNR-Generalsekretär Florian Schöne.

FÖS-Geschäftsführer Björn Klusmann ergänzt: „Unser Reformvorschlag sieht vor, dass die zusätzlichen Staatseinnahmen über Investitionen und einen Energiewendebonus an die Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen zurückgegeben werden. So gelingt es, unser Steuersystem umweltfreundlicher und zugleich sozial gerechter zu gestalten."

„Die nächste Bundesregierung steht vor gewaltigen Aufgaben. Eine Reform der Energiebesteuerung ist unabdingbar, wenn Deutschland seine selbstgesteckten Klimaziele erreichen möchte", sind sich Schöne und Klusmann einig.
 
Der Reformvorschlag des FÖS setzt sich aus drei Bausteinen zusammen:
Die Steuersätze im Wärme- und Verkehrssektor werden an Energiegehalt und CO2-Intensität des Energieträgers ausgerichtet. Der Ausstoß von CO2 wird mit einem Mindestpreis von anfänglich 30 Euro pro Tonne besteuert. Dadurch werden die Preisstrukturen korrigiert und nähern sich der ökologischen Wahrheit an. Da Diesel klimaschädlicher ist als Benzin, darf er beispielsweise nicht günstiger sein. Zusätzlich werden die Steuern an die jährliche Inflation angepasst, damit die ökologische Lenkungswirkung dauerhaft erhalten bleibt.

Auch im Stromsektor gilt ein CO2-Mindestpreis von zunächst 30 Euro pro Tonne CO2. Dieser Steuersatz wird an den europäischen Emissionshandel gekoppelt. Dadurch lässt sich ein Mindestpreis für CO2-Emissionen im Stromsektor umsetzen und die Kosten für CO2-Zertifikate bei der Steuer anrechnen. Damit die steigenden Strompreise etwas abgefedert werden, kann die Stromsteuer oder die EEG-Umlage abgesenkt werden und stromintensive Industrien über Strompreiskompensationen von Mehrbelastungen verschont werden.

Die Mehreinnahmen durch die Energiesteuerreform werden über einen sogenannten Energiewendebonus an die Bevölkerung und die Unternehmen zurückgegeben. Pro-Kopf beträgt die Summe anfänglich 120 Euro pro Jahr, Unternehmen erhalten jährlich 114 Euro pro 100.000 Euro Lohnsumme.
 
Das Policy Briefing im Auftrag des DNR finden Sie hier.
 
Die vollständige Studie „Energiesteuerreform für Klimaschutz und Energiewende" finden Sie hier.

Kontakt: Andrea Wörle, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS)

Gesellschaft | Politik, 04.01.2018

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
19
MAI
2025
Workshop "Werte Leben – Impulse"
"Zukünfte Verstehen, Einschätzen und Gestalten"
A-6020 Innsbruck
28
MAI
2025
UPJ-Jahrestagung 2025 - Wirtschaft in Verantwortung!
Preisverleihung des Deutschen Preises für Unternehmensengagement am Vorabend
10785 Berlin
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Mehr Europa!
80 Jahre nach Kriegsende überlegt Christoph Quarch, wie das Bewusstsein für unsere historische Verantwortung an die nächsten Generationen weitergegeben werden kann
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Hurra, geschafft! Das neue forum-Magazin geht in den Druck

Klimaeffizienz und regionale Verantwortung

Kreative gegen Greenwashing

Starke Standards. Starke Wirtschaft.

Ohne moralische Werte verliert eine Gesellschaft den inneren Zusammenhalt

Erste Sandale aus dem 3D-Drucker

GREENTECH FESTIVAL vom 20. bis 23. Mai 2025 in Berlin

Woche des Wasserstoffs 2025 (#WDW) vom 21. bis 29. Juni

forum extra, Beilage in der Wirtschaftswoche
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • toom Baumarkt GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • NOW Partners Foundation
  • Engagement Global gGmbH
  • circulee GmbH