„Nach uns die Sintflut“ wäre ein Desaster für Kinder
Regierungen müssen Entwicklungsländer bei Anpassung an den Klimawandel unterstützen
Anlässlich der Klimakonferenz COP23, die am Montag in Bonn beginnt, macht die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision auf die Gefahren des Klimawandels besonders für Kinder aufmerksam. Wenn durch Überflutungen oder Dürren Kinder nichts oder nur mangelhaft zu essen haben und sie durch verschmutztes Wasser mit lebensgefährlichen Krankheiten infiziert werden, können sie viele ihrer Rechte nicht wahrnehmen. Schutz, Entwicklung, Mitbestimmung – all diese Kinderrechte können in solchen Situationen nicht umgesetzt werden. Es wird befürchtet, dass von 66,5 Millionen Kindern im Jahr 2000, die von Auswirkungen des Klimawandels betroffen waren, in den nächsten 10 Jahren geschätzt bis zu 175 Millionen jährlich unter den Auswirkungen zu leiden haben werden. „Derzeit hat man den Eindruck, dass immer noch einige Politiker und einflussreiche Persönlichkeiten nach der Devise handeln: ‚Nach uns die Sintflut‘. Diese Haltung ist ein Desaster für die schwächsten Mitglieder unserer Weltgemeinschaft", betont Silvia Holten von World Vision Deutschland.

Auch die Nachhaltigkeitsziele, die im Jahr 2015 von allen Regierungen weltweit unterzeichnet wurden, sind gefährdet, wie z.B. die SDG-Ziele 1 und 2, Kinderarmut und Hunger zu beenden, das SDG-Ziel 8, nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern und Gewalt gegen Kinder zu beenden, wie im SDG-Ziel 16 gefordert. „Daher ist es unsere dringendste Aufgabe, den Menschen in den ärmsten Ländern zu helfen, Widerstandsfähigkeit gegen die Auswirkungen des Klimawandels aufzubauen", so Holten. „Dies schaffen sie aber nicht allein. Nicht nur die Regierungen der betroffenen Länder sind gefordert. Ganz besonders die reichen Länder stehen hier in der Pflicht. Die Nachhaltigkeitsziele sind Verpflichtung – nicht ‚nice to have‘."
World Vision fordert die entwickelten Länder auf, ihre Versprechungen an die ärmsten Länder einzuhalten und sie finanziell zu unterstützen, um die Klimaanpassungen zu bewältigen. Die Kinderhilfsorganisation fordert die Regierungen der ärmsten Länder dazu auf, ihre Politik, Systeme und Strukturen an die geänderten Wetterbedingungen anzupassen, damit besonders die schwächsten Kleinbauern und ihre Familien widerstandsfähig gemacht werden. Der Schutz von Kindern erfordert eine gesunde und sichere Umgebung, in der Eltern und Betreuer ihr Wohlergehen gewährleisten können, wie in den Kinderrechten betont wird.
World Vision bekämpft in seinen Projektregionen die grundlegenden Ursachen von Kinderarmut und Klimakatastrophen. Dies wird erreicht, indem z.B. alternative Ackerbaumethoden angewandt, regenerative Wiederaufforstung und Existenzgrundlagen gefördert werden, damit Familien sich wirtschaftlich entwickeln und so ihren Kindern eine Perspektive bieten können.
Im Rahmen einer internationalen Kampagne unter dem Titel „Jeder Einzelne zählt, um Gewalt gegen Kinder zu beenden", kümmert sich World Vision besonders um Kinder in Brennpunkten und auf der Flucht, sorgt für Betreuung in Kinderschutzzentren, in denen sie medizinisch und mit Nahrungsmitteln versorgt werden und zur Schule gehen können. Hierbei werden sie von besonders geschulten Mitarbeitern betreut.
Hintergrund
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2016 wurden 327 Projekte in 52 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist mit World Vision Büros in weiteren 97 Ländern vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse „Aktion Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika. http://www.worldvision.de
Gesellschaft | Politik, 02.11.2017

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