VDMA: Deutschland darf nicht zum Einsiedler im Klimaschutz werden

Entwicklung von CO2-neutralen Technologien braucht die richtigen Rahmenbedingungen

VDMA-Präsident Carl Martin Welcker auf dem 9. Deutschen Maschinenbau-Gipfel in Berlin. © VDMA

•             Politik muss Marktzugang für Innovationen fördern
•             Maschinenbau sorgt für weniger Emissionen

Auf dem kommenden UN-Klimagipfel in Bonn will die Staatengemeinschaft die konkrete Umsetzung des Weltklimavertrages voranbringen. Für die europäische Industrie kann das eine Chance sein – wenn die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. „Letztlich kann Klimaschutz nur gemeinsam gelingen. Die Reduktion von Treibhausgasemissionen ist eine internationale Aufgabe, die einhergehen kann mit wirtschaftlichem Wachstum, Innovationen und Planungssicherheit für Investitionen in effiziente Technologie", erläuterte Naemi Denz, Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung.

Die Chancen und Risiken der Klimapolitik standen im Fokus einer Fachdiskussion auf dem 9. Deutschen Maschinenbaugipfel in Berlin. Alexander Kulitz (Gesellschafter ESTA Apparatebau), Dr. Andreas Lingens (Executive Vice President MTU Friedrichshafen GmbH) und Ulrich Grillo (Vorstandsvorsitzender der Grillo-Werke) diskutierten mit Naemi Denz. darüber, welche Rahmenbedingungen die Politik für die Entwicklung von Klimaschutztechnologien setzen muss. Verbote helfen dabei nicht, denn Technologien können nicht vorgedacht werden, sondern müssen sich am Markt entwickeln, lautete der Tenor. Ein überprüfbarer Rechtsrahmen, der sich an weltweit geltenden Standards ausrichtet und den Marktzugang von Innovationen unterstützt, ist dafür zentral. Deutschland darf aber nicht vom Vorreiter zum Einsiedler im Klimaschutz werden. Vielmehr muss eine faire Lastenverteilung zwischen allen Ländern angestrebt werden.

Die Industrie arbeitet bereits an konkreten Schritten, wie Unternehmen den weltweiten Klimaschutz unterstützen können. So wurde im Rahmen der Business-20 (B20) die Taskforce Energy, Climate and Ressource (ECRE) ins Leben gerufen. Als Ergebnis bestanden vor allem drei Forderungen: Klimawandel begrenzen, globalen Energiewandel vorantreiben und Ressourcen- und Energieeffizienz fördern. Damit sollen große Industriestaaten ermuntert werden, nationale Barrieren beim weltweiten Forschungs- und Technologieaustausch zu reduzieren.

„Der Maschinen- und Anlagenbau steht weltweit für Innovationen in effiziente und somit klimafreundliche Technologien", sagt Andreas Kulitz, der auch für den VDMA an der Konsultation im Rahmen des B20-Gipfels beteiligt war. „Insofern ist für die Reduktion von Treibhausgasen in erster Linie mehr Unterstützung bei der Forschung und Entwicklung sinnvoll, damit schnell weitere technische Lösungen gefunden werden. Hier hat gerade der deutsche Mittelstand eine tolle Chance, sich auf dem Weltmarkt zu behaupten."

Was Innovation bedeutet, wenn es um die Zukunft von Off-road und Maritimen Anwendungen geht, erläuterte Dr. Andreas Lingens: „Mittels Hybridisierung sind bei Off-road- und Marine-Antriebssystemen lokale Emissionsfreiheit und signifikante CO2-Reduktionen erreichbar. Erdgas und Power-to-X Kraftstoffe sind hier der Lösungsweg zur Erreichung der Klimaziele."

Die Weichen für solche CO2-neutrale Technologien müssen aber schon heute gestellt werden – dafür braucht es Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Wesentliches Hemmnis bei der Verwirklichung sind bisher die niedrigen Kosten von herkömmlichen Kraftstoff. Dabei kann ein weltweites Preissignal für CO2-Emissionen helfen, den richtigen Anreiz für Investitionen zu setzt: weg vom herkömmlichen Kraftstoff, hin zu CO2-neutralen Lösungen. 

Unter der Frage: „Klimaschutz - Chance oder Risiko?" zeigte die Diskussion aber auch, dass insbesondere für die energieintensiven Industrien Klimaschutz eine besondere Herausforderung ist. Die Bezahlbarkeit von Energie wird dabei entscheidend sein für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. In diesem Zusammenhang stellen Effizienzgewinne ein großes Potential bei der CO2-Vermeidung dar.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt mehr als 3200 Betriebe des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 215 Milliarden Euro (2016) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.

Haben Sie noch Fragen? Naemi Denz, VDMA Technik, Umwelt und Nachhaltigkeit, beantwortet sie gerne.


Quelle: VDMA Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence

Wirtschaft | Branchen & Verbände, 17.10.2017

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Lunch & Learn: Begeisterung für die Erde!
Wie gelingt der ökologische Wandel?
online
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

"Demokraten sollten immer auch das Recht haben, zu ihren Feinden auf wirkungsvolle Weise „Nein“ zu sagen"
Christoph Quarch begrüßt die Idee, Björn Höcke die politischen Grundrechte zu entziehen und schlägt die Einführung von "Nein"-Stimmen vor.
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Preise gehen nach Bayern

Recruiting: weibliche Talente für männerdominierte Branchen

Incycle – rundum nachhaltig

PTA IT-Beratung erhält Siegel „Klimaneutral durch Kompensation“ von PRIMAKLIMA

toom zum sechsten Mal für Nachhaltigkeit ausgezeichnet

„Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!“

Porsche engagiert sich für die Kinderhospizarbeit

„Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen.”

  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • toom Baumarkt GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Engagement Global gGmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Kärnten Standortmarketing
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig