Bittersüße Schokolade. Kinderarbeit im Kakaoanbau

„Um Kinderarbeit auszuschließen und ein faires Einkommen für Bäuerinnen und Bauern sicherzustellen, sollten Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf ihrer Schokolade auf das FAIRTRADE-Siegel achten", empfiehlt Stefan Grasgruber-Kerl von Südwind. 24 Eigenmarken-Schokoladen von österreichischen Supermärkten wurden von Südwind und GLOBAL 2000 nach ihrer ökologischen und sozialen Qualität bewertet. Testsieger wurden die Schokoladentafeln „Natur*pur Bio-Heumilch-Schokolade" und „free from Bio-Vollmilch-Schokolade" beide von Spar.
In 17 getesteten Schokoladentafeln konnten Pestizide nachgewiesen werden – bis zu sieben verschiedene in einer Tafel. Die festgestellten Mengen in den Tafeln bergen jedoch keine direkten Gesundheitsrisiken für die KonsumentInnen. Einige der Chemikalien (wie z. B. Chlorpyrifos und Cypermethrin) sind allerdings hormonell wirksam und entfalten ihre Wirkung auch bei kleinsten Mengen. „Wer sich, die Umwelt und die Menschen vor schädlichen Pestiziden schützen will, sollte zu Schokolade mit dem Bio-Siegel greifen", sagt Martin Wildenberg von GLOBAL 2000.
Bereits 2001 haben sich alle großen Schokolade-Unternehmen mit dem Harkin-Engel-Protokoll auf die Abschaffung der Kinderarbeit im Kakaoanbau geeinigt. Zwischen 2008 und 2014 ist jedoch die Anzahl der Kinder, die im Kakaoanbau tätig sind, weiter gestiegen, so das Ergebnis der Untersuchungen der Tulane Universität. Die Frist für die Umsetzung des Harkin-Engel-Protokoll läuft 2020 endgültig aus. „Die Unternehmen müssen jetzt handeln. Eine bessere Zukunft für zwei Millionen Kinder muss endlich Realität werden", fordert Stefan Grasgruber-Kerl.