Der forum-Filmtipp: Code of Survival
Zwischen Ohnmacht und Liebe. Die Geschichte vom Ende der Gentechnik
Der Boden muss am Leben erhalten werden, damit sich die Menschheit nachhaltig ernähren kann – so die Aussage des Films «Code of Survival». Der neu erscheinende Film vergleicht wie kein anderer zuvor die industrielle und biologische Landwirtschaft und zeigt, wie die Bodenfruchtbarkeit ohne den Einsatz von Gentech-Pflanzen und Herbiziden verbessert wird.

Regisseur Bertram Verhaag stellt der industriellen Landwirtschaft in den USA drei Beispiele aus Deutschland, Ägypten und Indien gegenüber. Er zeigt, wie die biologische Landwirtschaft dort aus kaputten Böden fruchtbare Äcker macht, welche hohe Qualität produzieren und die Artenvielfalt steigern. Die Formel des Überlebens – der Code of Survival – liegt in der nachhaltigen und biologischen Bewirtschaftung des Bodens, wie es Jane Goodall am Ende des Films formuliert: «Wir sollten mit der Natur zusammenarbeiten, nicht gegen sie. Nur dann können wir es schaffen, die Natur und das Land wiederherzustellen»
Wie ist die Situation in der Schweiz? Filme für die Erde hat bei Paul Scherer nachgefragt, dem Geschäftsführer der Schweizer Allianz Gentechfrei SAG.
Herr Scherer, im Film werden die Lebenswelten von Bio-Bauern in Ägypten, Deutschland sowie Indien denjenigen von industriellen Bauern in den USA gegenübergestellt. Wie ist das in der Schweiz: Wie sehen diese Lebenswelten aus und wie unterscheiden sie sich?
In der kleinräumig strukturierten Landwirtschaft der Schweiz sind riesige Monokulturen wie in den USA nicht denkbar. Dafür sorgen auch die Schweizer Labels (IP Suisse, Naturaplan, BioSuisse und weitere), die eine naturnahe und gentechfreie Produktion garantieren. So hat sich die Landwirtschaft in der Schweiz einen Marktvorteil erarbeitet, weil sie sich als Produzentin von ökologischen und qualitativ hochstehenden Lebensmitteln positionieren konnte.
Der Film zeigt, dass dank dem Einsatz von Gentech-Pflanzen und Glyphosat-haltigen Herbiziden (wie Roundup) Unkräuter resistent geworden sind. Wie reagiert die Agrochemie-Industrie darauf und was bedeutet das für die Landwirtschaft und die Konsumenten?
Die gentechnisch veränderten Kulturpflanzen, die seit gut 30 Jahren auf dem Markt sind, wurden im Labor so verändert, dass sie selber Schädlingsgifte produzieren (sogenannte Bt-Pflanzen) oder gegen die Besprühung von Unkrautvernichtungsmitteln (Herbizide) immun sind. Weit über 90 Prozent der Gentech-Pflanzen mit einer Herbizidresistenz sind gegen ein einziges Herbizid immun – gegen Roundup von Monsanto. Mit dem ausufernden Gebrauch dieses Herbizides hat man diese Resistenzen geschaffen. Anstatt daraus zu lernen und die Anbaumethoden zu überdenken, werden nun noch mehr und noch giftigere Herbizide eingesetzt.
Wir sind heute weltweit mit einer gigantischen Pestizidmonokultur konfrontiert. Die Rückstände dieser Gifte werden sich noch stärker in unserer Umwelt ansammeln. Die geplanten Fusionen der grössten Agro- und Chemiekonzerne und die zunehmenden Patentierungen von Saatgut werden diese Tendenz noch verstärken.
Was ist der momentane Stand des Gentech-Moratoriums? Zum vollständigen Interview geht es hier entlang.
Dieser Film sowie weitere Filme zu diesem Thema sind auf der Filmseite Gentech + Saatgut aufgelistet.
Die DVD des Films ist hier erhältlich.
Der monatliche Filmtipp wird von Filme für die Erde präsentiert. www.FILMEfürdieERDE.org ist die weltweit grösste Website zu Film und Nachhaltigkeit, mit über 100 Filmen, die direkt online angeschaut werden können.
Umwelt | Wasser & Boden, 06.06.2017

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