CeBIT: Schmalband-Funk sagt Bienensterben den Kampf an
NB-IoT funkt Sensordaten direkt aus dem Bienenstock aufs Imker-Handy
- NB-IoT funkt Sensordaten direkt aus dem Bienenstock aufs Imker-Handy
- Digitalisierung kann wichtigen Beitrag zur Arterhaltung leisten
- Bienensterben auch in CeBIT-Partnerland Japan Thema

Das Beispiel zeigt: Die Digitalisierung kann sogar einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung leisten. Ein Bienenstock ist die kleinste Industrieanlage der Welt mit 40.000 Mitarbeitern auf einem halben Quadratmeter. Wie bei Industrie 4.0 sorgen Sensoren und Narrowband-IoT für kontinuierliche Überwachung und rechtzeitige Hilfe, bevor ein Bienenvolk Schaden nimmt. NB-IoT bietet bereits heute viele Möglichkeiten und die Technik entwickelt sich rasch weiter.
Hintergrund Bienensterben
Die Bienen sterben. Allein in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker seit 1952 von 2,5 Millionen auf heute weniger als eine Million zurückgegangen. Immer wieder setzen zudem Winter Bienenvölkern überraschend hart zu und schrecken die Öffentlichkeit auf. Zehn Prozent Schwund gelten als normal. Im Winter 2002/2003 etwa schnellten die Zahlen dagegen alarmierend hoch. Erhebungen in Imkereien offenbarten durchschnittliche Verluste von etwa 30 %. Die genauen Ursachen für das Bienensterben sind unbekannt, als Gründe werden unter anderem der Einsatz von Pestiziden, eintönige Landschaften, fehlende Nahrungsquellen, der Verlust des natürlichen Lebensraums der Tiere und Parasiten wie die Varroamilbe angeführt.
Bienenbestäubung sorgt weltweit für 200 Mrd. Euro Wertschöpfung
Weltweit gibt es schätzungsweise 20.000 verschiedene Bienenarten. Doch nur neun Arten produzieren Honig. Bienen und andere Insekten spielen bei rund 35 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion eine wichtige Rolle. Der bei weitem wichtigste Beitrag der Honigbiene für die moderne Landwirtschaft ist ihre Bestäubungsleistung. 22,6 % bzw. 14,7 % der landwirtschaftlichen Produktion in Entwicklungs- bzw. Industrieländern sind direkt auf Bestäubung durch Honigbienen angewiesen. Der globale Wert der Bestäubungsleistung durch Insekten wurde auf 153 Mrd. Euro geschätzt, was 9,5 % der landwirtschaftlichen Produktion entspricht. Das Labor für theoretische und angewandte Wirtschaft des wissenschaftlichen Forschungszentrums CNRS in Montpellier errechnet für die weltweite Bestäubungsleistung der Bienen sogar eine Wertschöpfung von etwa 200 Mrd. Euro pro Jahr. Ohne Bienen gäbe es nicht nur keinen Honig, auch Obst und Gemüse würden zu Luxusgütern – die Tiere bestäuben rund 80% unserer Nutz- und Wildpflanzen. Wenn es nicht gelingt, die Bienenbestände zu halten, und die Insekten aussterben, hätte dies nach Ansicht von Forschern fatale Folgen für den Menschen.
Bienensterben Thema auch in CeBIT-Partnerland Japan
Auch das CeBIT-Partnerland Japan kennt das Bienensterben und rückt dem Phänomen unkonventionell zu Leibe. Im Rahmen des Ginza Honey Bee Project erhielten 300.000 Bienen und acht Bienenstöcke auf einem Tokioter Büroturm im Einkaufsquartier Ginza ein neues Zuhause. Städte bieten Bienen mehr Schutz, es gibt dort weniger natürliche Feinde als auf dem Land. Bereits im ersten Jahr produzierten die Hochhaus-Bienen 440 Kilogramm Honig, der heute als Ginza-Honig in Kaufhäusern der Umgebung verkauft oder aber auch als Cocktail-Zutat in einer lokalen Bar verwendet wird. Selbst lokale Konfiseure sind auf den urbanen Honiggeschmack gekommen, sodass es inzwischen an über 70 Orten in Tokio kommerzielle Nachahmer gibt.
Währenddessen denken japanische Forscher bereits über eine Welt ohne Insektenbestäubung nach und haben Anfang des Jahres eine Mini-Drohne als Bienenersatz entwickelt. Trotz dieser und ähnlicher Erfindungsleistungen weltweit gelten Bienen als unverzichtbar. Allein die Mandelindustrie in Kalifornien errechnet den Bedarf von 1,8 Millionen Stöcken mit rund 35 Milliarden Tieren, damit jedes Jahr drei Billionen Mandelbaumblüten sprießen. können. Bei einem derzeitigen Preis von 100 Dollar pro Drohne wäre die technische Ersatzlösung ein teures Unterfangen.
Hintergrund NB-IoT (NarrowBand Internet of Things)
Das Netz muss fit sein, um Maschinen, Autos und unzählige weitere Dinge im Internet der Dinge vernetzen zu können. Künftig sind nicht mehr nur ein paar Hundert Smartphones in einer Funkzelle, sondern Zigtausende von Geräten und Sensoren. Mit dem Schmalbandnetz (Narrowband) für das Internet der Dinge ist ein global akzeptierter Standard entstanden, mit dem IoT-Lösungen überall auf der Welt funktionieren.
Mit "normalem" Mobilfunk ist im Internet der Dinge nichts zu machen. Der Energieverbrauch wäre viel zu hoch und die Netze würden unter der Last von zigtausend Geräten und Sensoren in einer Funkzelle rasch zusammenbrechen. Der Weg in die vernetzte Welt führt deshalb über eine neue schmalbandige Funktechnologie - im Fachjargon NB-IoT (NarrowBand Internet of Things) - genannt. Diese Schmalband-Kommunikation arbeitet mit Funkwellen (3GPP), die eine besonders großflächige Abdeckung ermöglichen. Zugleich sind sie in der Lage, dicke Betonmauern zu durchdringen und so auch entlegene Winkel eines Gebäudes bis tief in den Boden zu erreichen. Da diese Sensoren meist nur einmal stündlich oder täglich kleine Datenpakete übertragen, können sie über Jahre ohne Batteriewechsel betrieben werden.
Quelle: Deutsche Telekom AG
Umwelt | Naturschutz, 20.03.2017

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