Grüne Energie:
Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen im Aufschwung
Ökostrom-Tarife werden bei Verbrauchern immer beliebter
Statistiken nach beziehen mehr als 6 Millionen deutsche Haushalte einen Tarif, der sich entweder zu Teilen oder gar vollständig aus Ökostrom zusammensetzt. Im Regelfall stammt dieser aus dem europäischen Raum, allen voran Norwegen, wo ökologisch betriebene Wasserwerke einen hohen Anteil am inländischen Export von Ökostrom besitzen. Um der Umwelt etwas zurückzugeben, oder sie zumindest nicht weiter zu belasten, entscheiden sich immer mehr Haushalte bewusst für einen Ökostromtarif. Diese werden durch unterschiedliche Siegel gekennzeichnet, um dem Verbraucher deutlich aufzuzeigen, wie viel "Grün" tatsächlich in seinem grünen Stromtarif steckt.
Missverständnisse ausräumen: Das zeichnet Ökostrom wirklich aus
Immer wieder unterliegt Ökostrom einigen Missverständnissen, die vor einem Wechsel ausgeräumt werden sollten. Die physischen Eigenschaften von Strom, darunter auch seine Leistungskraft, unterscheiden sich zu keinem Zeitpunkt voneinander - Strom bleibt immer also auch Strom! Als Ökostrom wird Energie dann bezeichnet, wenn diese aus erneuerbaren Energiequellen stammt (Solarenergie oder beispielsweise Stromgewinnung aus Wasser- und Windkraft) und das Unternehmen einen Teil der erhaltenen Umsätze in den Ausbau von erneuerbaren Energiequellen reinvestiert. Wie viel Öko also tatsächlich in einem Stromtarif steckt und wie erneuerbare Energiequellen dafür genutzt, geschaffen und erhalten werden, hängt auch immer vom jeweiligen Stromanbieter ab. Für den Verbraucher selber macht das, mit Hinblick auf die Leistung, aber keinen Unterschied. Selbst die Quelle, also das Kraftwerk, aus welchem der Strom stammt, bleibt identisch zu herkömmlichen Stromkraftwerken. Hierfür ist der regionale Versorger verantwortlich.
Verbrauchersicherheit dank staatlicher Register
Der Ökostrom-Markt wird in Deutschland bereits seit dem Jahr 2013 durch das Umweltbundesamt überwacht. Damals wurde damit eine bisherige Grauzone abgelöst, indem Kunden sich nun zweifelsfrei sicher sein können, dass ihr Tarif auch tatsächlich Ökostrom liefert. Stromanbieter müssen dann belegen, zu wie viel Prozent (anteilhaft) die Energie aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird und aus welchen Ländern diese Energie stammt. Diese Methode wurde auch in anderen Ländern durch eigene Register übernommen und hat damit das bis dato geltende System der Renewable Energy Certificates (RECs) ersetzt. Mittlerweile sind es also nicht mehr zwingend private Organisationen, die den Energiemarkt für erneuerbare Energien überwachen und ihre Informationen an den Verbraucher liefern, sondern stattdessen mit dem Umweltbundesamt eine vollständig neutrale Institution unter staatlicher Leitung.
Auf Ökostrom mit einem Tarifwechsel umsteigen
Gezielt Öko- und Klimaschutz-Tarife vergleichen hilft dabei, den passenden Anbieter herauszufinden. Bei einem Vergleich kann über Filtermöglichkeiten die Option gewählt werden, in diesem ausschließlich Tarife mit entsprechender Öko-Kennzeichnung anzeigen zu lassen. Über angebrachte Siegel und Auszeichnungen, beispielsweise das "Grüner Strom Label" oder das "OK Power Siegel" können Verbraucher mehr über den Anbieter und seinen Tarif erfahren. Bei einem Vergleich lässt sich so sicherstellen, dass auch tatsächlich erneuerbare Energien durch den Wechsel unterstützt werden, zugleich aber auch, dass für den Strom nicht mehr als unbedingt notwendig gezahlt werden muss. Ein Vergleich lohnt sich für Verbraucher daher auch von finanziellen Blickpunkten her, zumal viele Anbieter ihren Neukunden noch lukrative Boni anbieten, welche im Regelfall nach einem Jahr Laufzeit abgerechnet werden - selbst wenn fristgerecht zum Ablauf des Vertrages gekündigt und erneut gewechselt wird. Vergleiche schaffen daher für Verbraucher eine unverzichtbare Transparenz im Ökostrom-Markt.
Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 18.06.2015
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