Nur für kurze Zeit. BahnCard Business 25 Klima. Lohnt ab der 2. Fahrt. Jetzt kaufen!

"Lage der Welt": Konsum plündert den Planeten

Bericht gibt Hauptverantwortung für Raubbau den Industrienationen

Der exzessive Konsum, dem die Bewohner der Industrienationen frönen, plündert den Planeten Erde aus und trägt wesentlich zur Zerstörung globaler Ökosysteme bei. Zu diesem Schluss kommt der Bericht "Zur Lage der Welt 2010", der vom Worldwatch-Institute http://www.worldwatch.org herausgegeben wurde. Zudem ist mittlerweile ist die deutsche Ausgabe von der Heinrich-Böll-Stiftung http://www.boell.de und Germanwatch http://www.germanwatch.org der Öffentlichkeit präsentiert worden.

In den vergangenen fünf Jahrzehnten sind die Ausgaben für den Konsum um das Sechsfache gegenüber den 4,9 Bio. Dollar des Jahres 1960 angestiegen. Nur ein Teil dieses Anstiegs ist auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen, denn die Zahl der Menschen ist zwischen 1960 und 2006 nur um den Faktor 2,2 gestiegen. Damit haben sich die Ausgaben für den Konsum pro Kopf noch immer beinahe verdreifacht.

Jährlich 60 Mrd. Tonnen Ressourcenentnahme

Im Jahr 2006 wurden weltweit 30,5 Bio. Dollar für Waren und Dienstleistungen ausgegeben (nach dem Dollar-Kurs von 2008). In diesen Ausgaben waren Grundbedürfnisse wie Nahrung und Unterkunft enthalten. Je mehr das frei verfügbare Einkommen stieg, desto mehr gaben die Menschen für Konsumgüter aus - von reichhaltigerer Nahrung und größeren Häusern bis zu Fernsehern, Autos, Computern und Flugreisen. 2008 kauften die Menschen auf der ganzen Welt 68 Mio. Fahrzeuge, 85 Mio. Kühlschränke, 297 Mio. Computer und 1,2 Mrd. Mobiltelefone.

"Insgesamt werden heute jährlich 60 Mrd. Tonnen an Ressourcen der Erde entnommen. Das sind ungefähr 50 Prozent mehr als vor 30 Jahren. Zwischen 1950 und 2005 sind die Metallproduktion um das Sechsfache, der Ölverbrauch ums Achtfache und der Erdgasverbrauch ums Vierzehnfache gestiegen", so Erik Assadourian, einer der Direktoren des Worldwatch-Institute. Heute verbraucht jeder Europäer im Durchschnitt täglich 43 kg an Ressourcen und der Amerikaner 88 kg. Alles in allem zieht die Menschheit jeden einzelnen Tag den Gegenwert von 112 Wolkenkratzern wie das Empire State Building aus der Erde.

60 Forscher zeichnen innovative Verhaltensmuster

Derzeit übernutzt die Weltbevölkerung die natürlichen Kapazitäten der Erde um rund ein Drittel. Die Hauptverantwortung dafür liegt in den hoch industrialisierten Ländern. Nach Einschätzung der rund 60 Forscher, die am diesjährigen Bericht mitgearbeitet haben, ist ein Wandel der Konsumkultur möglich und sogar schon im Gang. Der 300-seitige Band dokumentiert neue Verhaltensmuster und Lebensstile für eine neue Kultur.

"Nach dem Unvermögen der Regierungen, sich auf eine globale Antwort auf den Klimawandel zu verständigen, kommt es umso mehr auf die aufgeklärten Bürger an", so Ralf Fücks, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung. Jeder Einzelne könne zum Vorreiter für ein nachhaltiges Wohlstandsmodell werden und dazu beitragen, umweltfreundliche Produkte und fairen Handel zu fördern.

"Aber letztlich kann individuelles Verhalten die großen Weichenstellungen in der Energie-, Verkehrs- oder Steuerpolitik nicht ersetzen. Verantwortlicher Konsum, schärfere Standards für Industrie und Landwirtschaft sowie Lenkungsinstrumente wie die Ökosteuer gehören zusammen", so Fücks.

Bürger und Regierungen sind gefordert

"Der Staat muss die Rahmenbedingungen setzen, die es Bürgern ermöglichen, nachhaltig zu handeln. Nachhaltiges Handeln muss zum Normalfall werden, nicht-nachhaltiges Handeln hingegen teurer und reguliert", erklärt Hendrik Vygen, Mitglied im Vorstand Germanwatch. "Nicht nur mit Gesetzesinitiativen wie dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz kann der Staat wichtige Akzente setzen."

Mit einer klimafreundlich ausgerichteten öffentlichen Beschaffung könne der Staat zum Vorbild werden, Investitionsströme in Richtung nachhaltiger Produkte und Unternehmen lenken und gleichzeitig für eine deutliche Reduzierung des CO2-Haushalts sorgen, meint der Experte.

Die deutsche Ausgabe von "2010 State of the World: From Madison Avenue to Mad Max?" ist unter dem Titel "Zur Lage der Welt 2010. Einfach besser leben. Nachhaltigkeit als neuer Lebensstil" im oekom-Verlag http://www.oekom.de erschienen.

Quelle:
Umwelt | Ressourcen, 14.04.2010

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Der Wert der Böden

forum 03/2025

  • Zukunftsfähig essen
  • Klima-Transitionsplan
  • Wasser in der Krise
  • Omnibus
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
13
JUL
2025
Klima.Dult im Luitpoldpark München
Markt der guten Ideen. Zum Anschauen, Ausprobieren und Mitgestalten.
80796 München
10
SEP
2025
AckerFestival 2025
FairPlay: Jetzt Zukunft mitgestalten!
12103 Berlin
30
SEP
2025
Betriebliches GesundheitsManagement
innovativ – effektiv - nachhaltig
50679 Köln
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Mehr Europa!
80 Jahre nach Kriegsende überlegt Christoph Quarch, wie das Bewusstsein für unsere historische Verantwortung an die nächsten Generationen weitergegeben werden kann
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Pirelli: Erster Serienreifen mit mehr als 70 % bio-basierten und recycelten Materialien

Revolutionäre Refurbishment-Initiative im Projektgeschäft

Spartipp: So günstig düngen Sie mit Kompostwürmern

Gewerbewechselrichter von KOSTAL

Wirtschaftsfaktor KRIEG – sind wir noch zu retten?

Investitionen ermöglichen Zukunft

Die Matratze als Blaupause

AckerFestival 2025 am 10. und 11. September in Berlin

  • Engagement Global gGmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • circulee GmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • toom Baumarkt GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG