Debatte um Erneuerbare-Energien-Gesetz

"Das EEG ist ein erfolgreiches Klimaschutzinstrument"

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert mahnt: Wer das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und Emissionshandel gegeneinander ausspielt, handelt verantwortungs- und gewissenlos.

Während die UN-Klimaschutzkonferenz in Kopenhagen gerade noch über die weltweite Begrenzung der CO2-Emissionen verhandelte, stehen Technologien für eine globale klimafreundliche Energieversorgung bereits heute zur Verfügung. Deutschland hat bei der Energiegewinnung aus Wind- und Wasserkraft, Sonnen- und Bioenergie sowie der Erdwärme eine Vorreiterrolle inne. Die hierzulande entwickelten und produzierten Anlagen werden weltweit exportiert und sichern aktuell rund 280.000 Arbeitsplätze.


Für die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Kemfert bildet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Basis für diese Entwicklung: "Für einen wirksamen Klimaschutz müssen wir den Anteil regenerativer Energien möglichst rasch steigern. Das EEG ist der Motor für den Ausbau erneuerbarer Energien und bildet damit das erfolgreichste Klimaschutzinstrument in Deutschland", so die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Kemfert weist zugleich Kritik zurück, der Klimaschutzeffekt der erneuerbaren Energien werde durch den EU-weiten Emissionshandel aufgehoben, weil CO2-Ausstoß nicht vermieden sondern nur verlagert würde. "Dieser Vorwurf ist Unsinn und wird auch durch ständige Wiederholung nicht wahrer. Das EEG hat mit großem Erfolg erneuerbare Energien in Märkte hineingebracht. Es macht uns unabhängiger von fossilen Brennstoffen und hat die Grundlage für eine neue, kohlenstoffarme Industrie geschaffen. Nicht zuletzt deshalb wird es von Staaten in aller Welt kopiert", so Kemfert.

Schließlich gehe es darum, den Kohlendioxid-Ausstoß der westlichen Industriestaaten bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Dafür seien alle geeigneten Mittel und Wege erforderlich, mahnt die Wissenschaftlerin: "Wer EEG und Emissionshandel gegeneinander ausspielt, handelt verantwortungs- und gewissenlos", so Kemfert. "Denn der CO2-senkende Effekt der erneuerbaren Energien muss zu jeder Handelsperiode in die Festsetzung der Zahl verfügbarer CO2-Zertifikate einfließen, damit auch der Emissionshandel wirkungsvoll bleibt."

Einseitig auf den Emissionshandel zu setzen reiche nicht aus, da die notwendigen finanziellen Anreize für die erforderlichen Technologien nicht rechtzeitig gegeben seien. "Das ist, als wenn man im Falle eines Brandes immer nur ein Löschflugzeug schickte, weil Feuerwehrmänner mit Wasserlöschern zu ineffizient und damit teuer sind. Es macht aber stets mehr Sinn, den Brand auf unterschiedlichen Wegen zu löschen - sie müssen nur gut aufeinander abgestimmt sein. Und der Klimawandel ist das brennende Problem der Gegenwart", so Prof. Dr. Claudia Kemfert.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Claudia Kemfert und Dr. Jochen Diekmann, DIW: Förderung erneuerbarer Energien und Emissionshandel - wir brauchen beides. DIW-Wochenbericht 11/2009.
http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.96064.de/09-11-3.pdf

Agentur für Erneuerbare Energien (Hintergrundpapier): Erneuerbare-Energien-Gesetz vs. Emissionshandel? Im Konzert der Klimaschutzmaßnahmen ist kein Instrument überflüssig
http://www.unendlich-viel-energie.de/uploads/media/Emissionshandel_vs_EEG.pdf

Agentur für Erneuerbare Energien (Film): Die Geschichte des Erneuerbare-Energien-Gesetzes


Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien

Quelle:
Technik | Energie, 22.12.2009

     
        
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