Technik | Energie, 18.07.2024

Wir müssen den Import von Fracking-Gas stoppen!

Der aktuelle Kommentar von Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe

Deutschland importiert seit Inkrafttreten des LNG-Beschleunigungsgesetzes immer mehr Fracking-Gas – vor allem aus den USA. Das hat furchtbare Folgen!

© DUHNeben den verheerenden Klima-Auswirkungen führt Fracking unter anderem zu vergiftetem Grundwasser, Fehlgeburten, Krebserkrankungen und Atemwegserkrankungen in den Gemeinden, in denen so gefördert wird. Die Liste der negativen Gesundheitsauswirkungen ist lang und durch Studien gut dokumentiert. Der deutsche Gashunger hat direkte Auswirkungen auf die Menschen, die in unmittelbarer Nähe zu den Fracking-Anlagen leben müssen. Betroffen sind vor allem arme Menschen, häufig Minderheiten. Für uns kaum vorstellbar, werden die gefährlichen Anlagen bis mitten in ihre Wohngebiete gebaut.

Die Menschen werden immer kränker
Eine Einwohnerin aus Texas berichtet: „Wir haben gesehen, wie viele Menschen immer kränker wurden und schließlich starben, und das steht in direktem Zusammenhang mit dem Leben in einem so krebserregenden und giftigen Gebiet." - Chloe Torres, Einwohnerin von Corpus Christi.

Die deutsche Bundesregierung nimmt diese Gesundheitsrisiken und Umweltverschmutzungen durch den Import von Flüssigerdgas, das fast immer mit der hochproblematischen Frackingtechnologie gefördert wird, billigend in Kauf.

Deutschland setzt langfristig auf Fracking-Gas
An der Nord- und Ostsee werden immer mehr und immer größere LNG-Importterminals gebaut, über die eine immer größere Menge an Gas nach Deutschland importiert werden soll – ein Großteil davon: Fracking-Gas. Mit Geld aus Deutschland werden sogar Exportanlagen in den USA gebaut. Und deutsche Unternehmen schließen langfristige Lieferverträge, die über Jahrzehnte hinweg die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zerstören.

Ausbau völlig überdimensioniert
Jürgen Resch. © Steffen HolzmannDabei ist der geplante massive Ausbau der LNG-Import-Anlagen völlig überdimensioniert, wie auch das Forschungsinstitut DIW bestätigt: Deutschland benötigt dieses Fracking-Gas nicht, um die Energieversorgung sicherzustellen. Die deutschen Gasspeicher sind besser gefüllt als je zuvor und eine Gasmangellage gab es zu keinem Zeitpunkt.

Fordern Sie deshalb mit uns ein Import-Verbot für Fracking-Gas! Nicht nur aus den USA, sondern aus allen Regionen der Welt. Andere Staaten wie Irland haben das bereits getan. Folgen wir ihrem Beispiel.
 
Jürgen Resch ist seit 1988 Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH).

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