Für ein neues Zeitalter von Unternehmertum?! - Wege in ein Resonanz-Unternehmertum. 11. bis 13. Juni 2024

Bildungsinitiative: Mit hybriden Erlebnissen für MINT-Berufe begeistern

Simone Schiebold, geschäftsführende Gesellschafterin von FLAD & FLAD, zur optimalen MINT-Berufsorientierung für junge Menschen

Wie Stiftungen, Bildungsträger und Unternehmen wirkungsvoll junge Menschen überzeugen können, sich für MINT-Ausbildungsberufe oder -Studiengänge zu entscheiden, erklärt Simone Schiebold, geschäftsführende Gesellschafterin von FLAD & FLAD, in ihrem Gastbeitrag.  

Schülerin programmiert einen echten Industrie-Roboter. © Baden-Württemberg StiftungDie Generationen Z und Alpha – also ab 1997 Geborene – stehen vor großen Herausforderungen für ihre Zukunft, wie zum Beispiel Klimawandel, Wasserknappheit, multiple Krisen, bröckelnder sozialer Zusammenhalt und sinkender Wohlstand. Vor diesem Hintergrund werden für sie Sinnhaftigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten – im Leben, aber auch im Beruf – immer wichtiger. Diese intrinsische Motivation ist ein guter Anknüpfungspunkt, um junge Menschen für MINT-Ausbildungsberufe oder -Studiengänge zu begeistern. Denn der Weg, die Welt zu verändern, neue Modelle für Wirtschaft und Gesellschaft oder technische Innovationen zu entwickeln, führt oft über MINT, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Für Initiativen zur Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung im MINT-Bereich gilt es demnach, die Vielfalt und Gestaltungsmacht der MINT-Disziplinen und -Berufe zum Thema zu machen. 

Berufsorientierung muss spannend inszeniert sein 
Schülerinnen testen einen 3D-Scanner. © Baden-Württemberg StiftungAm besten eignet sich dazu die Live Experience, also Interaktionen mit physischem Kontakt wie Veranstaltungen, Ausstellungen oder Workshops. Denn Menschen sind soziale Wesen. Sie wollen sich austauschen und gemeinsam etwas erleben. Zudem verankern sich reale Erfahrungen tiefer in unserem Gehirn als theoretische oder rein digitale. Zur MINT-Berufsorientierung könnte man zum Beispiel folgende Aktionen anbieten: Schüler:innen digitalisieren Objekte mit einem 3D-Scanner, testen Bauteile und Werkstoffe mit einem Digitalmikroskop, programmieren einen echten Industrieroboter, erleben einen Logistikprozess in Virtual Reality oder trainieren mithilfe von Machine Learning die KI eines Raumschiffes. Das macht nicht nur Spaß und beeindruckt, sondern erlaubt auch einen hautnahen Einblick in die lebendige MINT-Arbeitswelt. Gleichzeitig entdecken junge Menschen so ihre Interessen, Fähigkeiten und Selbstwirksamkeit.

Live Experience heißt nicht, dass dabei keine digitalen Elemente vorkommen dürfen. Sie werden jedoch mit der Möglichkeit zum echten Anfassen kombiniert. In dieser Kombination entfalten sie ihre maximale Wirkung. Dann laden Augmented-Reality-Anwendungen, Animationen, 3D-Ansichten, Videos oder Podcasts Inhalte emotional auf, machen komplexe Themen verständlich oder vermitteln Wissen spielerisch. Moderne Tools wie Smartphones, Tablets oder Augmented-Reality-Brillen knüpfen an die Mediennutzungsgewohnheiten der Jugendlichen an. 

Alltagsbezug und Role Models erhöhen die Relevanz
Ein weiteres Mittel, um junge Menschen zu gewinnen, ist eine realitätsnahe, spannende Inszenierung. Sie knüpft an Vertrautem und an Alltagssituationen an, macht neugierig und schafft Aha-Erlebnisse. In unserer überalternden Gesellschaft zum Beispiel ist das Thema Altenpflege allgegenwärtig. Wenn Schüler:innen nun die Möglichkeit erhalten, einen Roboter zu programmieren, der Altenpfleger:innen bei ihrer Arbeit zur Seite steht, damit diese mehr Zeit für den persönlichen Austausch mit den Patient:innen haben, machen sie eine motivierende und sinnstiftende Erfahrung.

Auch sollten Young Professionals mit MINT-Studium bzw. -Ausbildung Workshops in Schulen oder in Unternehmen leiten. Denn sie kommunizieren nicht nur auf Augenhöhe mit den Jugendlichen und nutzen deren Sprache. Als authentische Role Models können sie auch glaubwürdig über ihre Berufswahl, ihr Studium bzw. ihre Ausbildung und darüber, wie die Praxis wirklich aussieht, berichten. 

Digitale Lernplattformen als ergänzendes Programm 
Simone Schiebold, Geschäftsführende Gesellschafterin der Agentur FLAD & FLAD © FLAD & FLADMit digitalen Lerneinheiten, die nahtlos an die Live-Erlebnisse anknüpfen und inhaltlich mit diesen verzahnt sind, lässt sich die Wirksamkeit der Maßnahmen noch verlängern und steigern. Interaktive Elemente können dabei vor und nach dem Live-Erlebnis Wissen vertiefen und zusätzliche Informationen vermitteln, zum Beispiel zu Schlüsseltechnologien und MINT-Berufen. Auch digitale Karriereberater sind sinnvoll. In einem Selbsttest navigieren sie junge Menschen durch ihre Interessen und Fähigkeiten und schlagen ihnen daraufhin geeignete MINT-Ausbildungsberufe und 
-Studienfächer vor. 

Fazit: Bildungsinitiativen, die Inhalte spannend und sinnstiftend vermitteln, haben eine große Chance, junge Menschen für MINT-Berufe zu begeistern. Sie sind dann erfolgreich, wenn sie am persönlichen Alltag der Jugendlichen anknüpfen und diese so zur Partizipation motivieren. Komplexe und abstrakte Berufsbilder werden am besten durch eine Mischung aus Live-Erlebnis und digitalen Angeboten anschaulich gemacht. Insgesamt eignet sich diese Kombination hervorragend zur Fachkräftegewinnung von Stiftungen, Bildungsträgern und Unternehmen. 

Simone Schiebold ist geschäftsführende Gesellschafterin von FLAD & FLAD, der Kommunikationsagentur für Zukunftsthemen. Dabei geht es um gesellschaftliche Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel oder die Digitalisierung. In diesem Rahmen setzt FLAD & FLAD auch Bildungsinitiativen wie Coaching4Future um. Dieses gemeinsame Programm der Baden-Württemberg Stiftung, des Arbeitgeberverbandes SÜDWESTMETALL und der Bundesagentur für Arbeit hat zum Ziel, dem MINT-Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Gesellschaft | Bildung, 09.08.2023

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
22
MAI
2024
VinylPlus® Sustainability Forum 2024
Together Towards Higher Ambitions
50668 Köln
24
MAI
2024
Lunch & Learn: "Speak like a Speaker"
Wie Sie auf Ihrer eigenen Konferenz überzeugen.
online
30
MAI
2024
Klimacamp München
Mach mit!
80333 München, Königsplatz
Alle Veranstaltungen...
The VinylPlus Sustainability Forum 2024. Together towards higher ambitions

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Warum verlieren so viele Beschäftige die Lust an der Arbeit?
Christoph Quarch im forum-Interview zum Tag der Arbeit
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Einstimmiges Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs

Grünes Bauen gewinnt:

GREENTECH FESTIVAL (GTF), 15.-17. Mai 2024 in Berlin

Fahrrad-Leasinganbieter Company Bike gewinnt Giesecke+Devrient als Neukunden und baut damit sein Portfolio an Großunternehmen am Standort München weiter aus.

TK Elevator veröffentlicht dritten Nachhaltigkeitsreport „Moved by What Moves People":

Zum Tag der biologischen Vielfalt:

Wissenstransfer in der Porsche Classic Werksrestaurierung: Die einzigartige Erfahrung der Mitarbeiter bleibt erhalten

„Stadttransformation versus urbane Resilienz – Wie Städten eine nachhaltige Transformation gelingt“

  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • circulee GmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Engagement Global gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen