Umweltfreundliche Logistik ist vielfältig
Porsche zeigt viel Engagement für eine nachhaltige Lieferkette
Nachhaltigkeit bei Porsche hat viele Facetten. In der Interviewreihe "Perspektive Nachhaltigkeit" erzählen Porsche-Mitarbeiter von ihren fachspezifischen Themengebieten. In der Abteilung "Logistikplanung Strategie und Standards" laufen bei Markus Fritzsche die Fäden für eine "umweltfreundliche Logistik" zusammen.
Markus, wieso liegt Dir das Thema Nachhaltigkeit so am Herzen?
Markus Fritzsche: Ich bin sehr naturverbunden. Als leidenschaftlicher Skifahrer ist es für mich eine Herzensangelegenheit, dass der Mensch im Einklang mit der Natur leben sollte. Auch mit meinen Enkelkindern möchte ich die Freude am Skifahren noch teilen können. Wir sind nur zu Gast auf der Erde – und gerade die dramatisch abschmelzenden Gletscher und die aktuellen Wintersportbedingungen in Mitteleuropa zu Beginn 2023 bereiten mir Sorgen. Ich denke, wir alle merken, dass sich die Welt zunehmend ändert; egal, ob Stürme, Wintereinbrüche, Hitzewellen oder Überflutungen. Darum müssen wir uns proaktiv mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen – speziell in der Logistik, wo CO2-Emissionen verursacht werden.
In der Abteilung "Logistikplanung Strategie und Standards" bist Du für den Bereich "Umweltfreundliche Logistik" zuständig. Wie bist Du zu Deiner heutigen Position gekommen?
Markus Fritzsche: Ich bin bereits seit mehr als zehn Jahren in der Logistikplanung tätig und habe schon verschiedenste Bereiche mitgestalten dürfen. Mit dem Thema "Alternative Lkw-Antriebe" beschäftige ich mich seit Ende 2020. Seit einer Reorganisation der Logistik bei Porsche im Jahr 2021 bündele ich das Thema "Umweltfreundliche Logistik" gesamtheitlich.
Was genau verbirgt sich hinter der Bezeichnung "Umweltfreundliche Logistik"?
Markus Fritzsche: Ganz plakativ gesagt: sämtliche Themen, die die Logistik umweltfreundlicher gestalten sollen. Wir führen zum einen Dekarbonisierungsmaßnahmen durch. Unser großes Ziel ist es, CO2-Emissionen zu vermeiden oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren. Ein Beispiel dafür sind sogenannte "grüne Transporte". Wir möchten dabei möglichst mit Grünstrom betriebene Bahntransporte einsetzen. Außerdem nutzen wir alternativ angetriebene Lkw, die beispielsweise mit Biogas fahren. Es geht aber auch darum, größere Lkw-Einheiten, sogenannte Lang-Lkw, zu nutzen. So können wir Fahrten einsparen und trotzdem das nötige Gütervolumen transportieren. Durch eine ganzheitliche Betrachtung von Verpackungskonzepten können wir ebenfalls CO2-Emissionen einsparen. Wir möchten in den Entwicklungsprozessen für Verpackungen früh mitwirken, um möglichst umweltfreundlich zu agieren. Der Einsatz nachhaltiger Rohstoffe und die Vermeidung von Einwegverpackungen, besonders von Kunststoffen, sind hier von zentraler Bedeutung. Es zeigt sich also, dass der Bereich "Umweltfreundliche Logistik" sehr vielfältig und in vielen Bereichen wichtig sein kann.
Wie ordnet sich das Thema in die Porsche Strategie 2030 ein?
Markus Fritzsche: Die Porsche Strategie 2030 sowie die Strategie des Unternehmensressorts Produktion und Logistik geben uns einen klaren Rahmen vor. Wir detaillieren den Nachhaltigkeitsansatz von Porsche in der Logistik, was sich unter anderem in der Logistikstrategie 2030 widerspiegelt. Dabei kommt dem Ziel der bilanziellen CO2-Neutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Jahr 2030 eine hohe Bedeutung zu. Dafür sind wir in ständigem Austausch mit den Kollegen aus einzelnen Strategieabteilungen.
Welche Maßnahmen habt Ihr in der Vergangenheit bereits umgesetzt?
Markus Fritzsche: Wir arbeiten mit vielen Initiativen zusammen, um einen ganzheitlichen Prozess zu gestalten. Die Initiative "Zero Plastic" ist ein Beispiel dafür. Diese beschäftigt sich mit grundlegenden Fragen rund um die Umsetzung der nachhaltigen Verpackung – insbesondere mit der Vermeidung von Kunststoffabfällen. Wir versuchen dabei stets ganzheitlich zu agieren – über den ganzen Lebenszyklus hinweg. Wir haben beispielsweise eine Verankerung im Lastenheft für die Ausschreibungen unserer unmittelbaren Lieferanten etabliert. Darin ist vorgegeben, welche recycelbaren Einweg-Verpackungen diese nutzen dürfen. Zudem haben wir Workshops zur Optimierung der Verpackung und somit der Vermeidung von Einweg-Verpackungen vorgenommen. Das sind nur einige Maßnahmen, die wir in Zukunft weiter ausbauen möchten.
Abschließend ein Blick in die Zukunft: Wie könnte die Logistikplanung in einigen Jahren aussehen?
Markus Fritzsche: Hierfür gibt es unterschiedliche Zielbilder. Beispielsweise werden die Transportstrecken mit einem nachhaltigen Transportkonzept bedient. Die transportierten Bauteile befinden sich in einer optimalen ökologischen Verpackung. In der Produktion werden zudem möglichst effiziente und ressourcenschonende Betriebsmittel eingesetzt, um die Ware ans Band zu transportieren. Die Porsche-Fahrzeuge gelangen auf einem maximal ausgelasteten Transport auf möglichst umweltfreundlichem Weg zum Endkunden.
Für die Zukunft wünschst Du Dir ...
Markus Fritzsche: … vor allem Zeit. Damit wir die vielfältigen Themen wirklich durchdenken können. Ich wünsche mir auch, dass noch mehr Menschen aktiv das Thema Ökologie in der Logistik aktiv angehen können. So können wir die Aufgaben bestmöglich auf viele Schultern verteilen und einen Beitrag dazu leisten, dass wir auch in Zukunft noch die großartige Natur auf dieser Welt erleben können.
Info
In der Interviewreihe „Perspektive Nachhaltigkeit"
erzählen Porsche-Mitarbeiter von ihren fachspezifischen Themengebieten. Das
Interview mit Markus Fritzsche ist Teil 3 der Serie.
Quelle: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 08.08.2023
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