InfraLab Berlin
Gemeinsame Lösungen für die Stadt von morgen
Diesen Beitrag von Norbert Pauluweit, Frieder Söling und Markus Spitznagel, Berliner Stadtreinigung, finden sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2020 - Nachhaltige Stadt. Unternehmen als Akteure im urbanen Raum.
Im Herbst 2016 hat die Berliner Stadtreinigung gemeinsam mit weiteren Infrastrukturunternehmen
das InfraLab Berlin auf dem EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg gestartet. Das Ziel ist, gemeinsam
smarte nachhaltige Lösungen für die Stadt von morgen zu entwickeln.
Was ist das InfraLab?

Das InfraLab Berlin ist ein Denk- und Arbeitsraum, ein Ort für Experimente. Fehler als Teil des Prozesses
sind erlaubt. InfraLab Berlin steht für die Weiterentwicklung visionärer Ideen für ein nachhaltigeres Berlin.
Dabei setzen die beteiligten Unternehmen bewusst auf den Dialog und die Kooperation mit ausgewählten Partnern und schaffen durch das InfraLab Berlin einen einzigartigen Ort des Austausches und
der Ideenschöpfung. Die strategische Lage auf dem EUREF-Campus erschließt außerdem das Potenzial,
ein bereits bestehendes Energie- und Mobilitätsnetzwerk in diese Entwicklungsprozesse einzubinden.
Im InfraLab Berlin sind nicht nur die Räumlichkeiten, sondern die gesamte Koordination der Aktivitäten
gebündelt, damit die Handelnden eine optimale Arbeitsumgebung vorfinden. In dieser Umgebung
wird ein effektives Co-Working ermöglicht. Außerdem wird die Vernetzung der Infralab-Community
zur Entwicklung und Umsetzung von innovativen Lösungsansätzen in den Bereichen Klimaschutz,
Kreislaufwirtschaft, Mobilität und Digitalisierung vorangetrieben.
Das InfraLab Berlin war zunächst als Projekt für drei Jahre aufgesetzt. Im Sommer 2019 haben sich
die Partnerunternehmen auf ein längerfristiges Engagement verständigt und den Verein InfraLab
Berlin gegründet. Aktuelle Projekte und Veranstaltungsformate des InfraLab werden im Folgenden
vorgestellt.
Klimamacher
Klimabildung an Berliner Schulen findet derzeit nur vereinzelt und eher zufällig statt. Das Thema ist
weder in den Fachunterricht integriert, noch wird es fachübergreifend aufgegriffen. Das soll sich mit
dem Klimamacher-Projekt ändern. Die InfraLab-Partner verfügen bereits über eigenständige Bildungsangebote für Schulen. Diese Angebote bündeln sie nun und erarbeiten erstmals gemeinsam ein integriertes Bildungskonzept zu Klimaschutz und Klimaanpassung. Denn die Verbindung von formalem
und außerschulischem Lernen hat nach wie vor großes Potenzial, die Lernprozesse der Schüler*innen
zu optimieren. Vermittelt wird unter anderem Grundlagenwissen zu Klima (Klimawandel, Klimaschutz,
Klimaforschung), Energie (erneuerbare Energien, Zukunftstechnologien, Energieeffizienz) sowie Abfallvermeidung und verwertung. Die Schüler*innen sollen aber auch lernen, wie sie sich im Alltag
klimafreundlich verhalten, zum Beispiel beim Einkaufen oder im Hinblick auf Mobilität.
InfraLab Effizienz

Im Energieeffizienz-Netzwerk tauschen Unternehmen Erfahrungen und Ideen aus, um dauerhaft ihre
Energieeffizienz zu steigern und so eine spürbare Senkung der Energiekosten zu erreichen. Zentraler
Baustein ist die Definition eines Energiesparzieles, das mit etwa 20 Einzelmaßnahmen erreicht werden
soll. Dazu zählen Anlagen- und Heizungsoptimierungen ebenso wie neue Beleuchtungstechnik. Die
InfraLab-Unternehmen gehen von einer gemeinsamen Einsparung von 55.000 MWh beziehungsweise
18.400 Tonnen CO2
pro Jahr aus. Dies entspricht dem Stromverbrauch von 15.500 privaten Haushalten
oder 2.300 Autofahrten rund um den Globus.
Sensare
Aktuell wie auch zukünftig nehmen die Starkregenereignisse in Deutschland deutlich zu und die
Herausforderungen zum sicheren Weiterbetrieb der Verkehrsmittel und zur Bewältigung von Hindernissen auf Verkehrsflächen im Ereignisfall steigen. Hauptziel des Projekts Sensare ist die verbesserte
Handlungsfähigkeit aller Verkehrsteilnehmer bei Überflutungsereignissen durch Starkregen im urbanen Raum. Ereignisse wie jene in Münster (2014), Dortmund (2015) und Berlin (2017) machen die
Intensitäten und Ausmaße deutlich. Kritisch sind sogenannte Schwerpunkt-Stadtgebiete im Hinblick
auf Überflutungsgefährdung bei Starkregen – meist durch ihre Topografie bedingte Gefahrenstellen.
Smart Business District
Ziel ist der Aufbau einer klimafreundlichen Infrastruktur unter Nutzung von Synergien, die sich aus
der Nachbarschaft von Unternehmensstandorten ergeben. Gemeinsam arbeiten die InfraLab-Partner
BSR, BWB und BVG am Projekt „Smart Business Disctrict" und haben verschiedene Ansatzpunkte
identifiziert, mit der die Klimafreundlichkeit der Unternehmensinfrastruktur verbessert werden kann,
zum Beispiel in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität, Biodiversität, Regenwassermanagement
sowie Mikroklima und Kreislaufwirtschaft.
BizBreakfast
Beim InfraLab Berlin-BizBreakfast können alle, die an der InfraLab-Community interessiert sind, entspannt
in den Tag einsteigen, „netzwerken" und jedes Mal ein neues Projekt kennenlernen. Bei der bereits 40.
Veranstaltung am 18. September 2019 stellte beispielsweise der NAHhaft e.V. die KlimaTeller-App vor,
mit der man ein klimafreundliches Gericht entwickeln kann, das vom Acker bis in die Küche mindestens
50 Prozent weniger Emissionen als eine durchschnittliche Mahlzeit erzeugt. Davor gab es eine breite
Themenpalette mit Textil-Recycling, Solarstromerzeugung, Lebensmittelrettung, Augmented Reality,
Sensortechnik und vielem mehr.
Norbert Pauluweit, Frieder Söling und Markus Spitznagel sind mit den Themen Energie, Innovationen
sowie Umwelt und Nachhaltigkeit befasst. Sie haben sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Innovationskultur
innerhalb der BSR zu fördern und als kompetenter Ansprechpartner bei der Umsetzung von Innovationsprojekten
aufzutreten. Dazu gehört auch die Leitung, Koordination und Weiterentwicklung des InfraLab Berlin.
Quelle: B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
Gesellschaft | Green Cities, 01.12.2020

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