Stefan Baumeister
Umwelt | Klima, 10.04.2018

Gut zu wissen

Gebt den Kindern das Kommando

In der Shell-Jugendstudie 2015 und der europaweiten Studie „Generation What?" 2017 wurden Jugendliche zu ihren Ängsten gefragt: Der Klimawandel landete auf Platz Nr. 1 bzw. Nr. 2. Es ist Zeit, zu handeln.
 
Fürst Albert von Monaco und Felix Finkbeiner von Plant for the Planet pflanzen symbolisch einen Baum © Daniel Nückel / Plant-for-the-PlanetKinder und Jugendliche hatten schon immer den unbändigen Willen und die Überzeugung die Welt zum Besseren verändern zu können. Zum Besseren muss für uns Erwachsene heute in erster Linie bedeuten, dafür zu sorgen, dass unsere Erde auch überall für unsere Kinder und Enkel lebenswert bleibt. Wir sollten die jungen Menschen deshalb mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Klimabildung ist uns deswegen eine Herzensangelegenheit. Mit altersstufengerechten Programmen hat myclimate in den letzten Jahren viele Tausend Kinder und Jugendliche in Schulen sowie auch Berufseinsteiger erreicht und dabei folgende Erfahrungen gemacht: Wissen zum Klimawandel vermitteln, Zusammenhänge erklären und Nachhaltigkeit konkret machen, z.B. über viele Tipps für den Alltag. Das ist die eine Sache. Doch aus meiner Sicht sind weitere Komponenten wichtig:
  • Den Perspektivenwechsel erreichen
    Mit 500 Schülern in der Reutlinger Stadthalle hatten wir 3 Weltklimakonferenzen (die Jahre 2020, 2035 und 2050) simuliert. Mit dem Wissen des „deutlich unter 2 Grad Erwärmungsziels" durften die Schüler aktiv abstimmen, ob sich ihr Land für mehr oder weniger Klimaschutz einsetzt. Die Konsequenzen ihrer Entscheidung sahen sie dann in jeweils vorbereiteten Szenarien der Jahre 2035 und 2050.
  • Zum Handeln aktivieren bzw. motivieren
    Die Botschaft lautet: „jeder kann einen Beitrag leisten" und „alle zusammen können wir viel mehr erreichen". Es gilt, die Teilnehmer emotional gewinnen. Handlungsorientierung ist auch der klassische Ansatz der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Diese ist in Schullehrplänen mehr oder weniger verankert. Lehrer schätzen jedoch immer wieder frischen externen Input.

  • Die erreichten Ergebnisse wertschätzen
    Wenn Sie den Gestaltungswillen von jungen Menschen fördern wollen, geben Sie Aufmerksamkeit und konstruktives Feedback. Unser Motto: Über Wettbewerbe mit Auszeichnungen oder mit großen Klimafesten positive Erlebnisse erzeugen.
Wir halten es mit Herbert Grönemeyer „Gebt den Kindern das Kommando!" und empfehlen weiterführende Informationen auf den Seiten:
www.energie-klimapioniere.de | www.plant-for-the-planet.org www.multivision.info
 
von Stefan Baumeister

Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2018 - Digital in die Zukunft? Tierische Geschäfte! erschienen.

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