Ein faires Spiel?!
Spielwaren-Branche vernachlässigt Unternehmensverantwortung
Anlässlich der Spielwarenmesse in Nürnberg, die gerade zum 69. Mal stattgefunden hat,
stellte das Nürnberger Bündnis Fair Toys (NBFT) auf einer Pressekonferenz seine Forderungen
nach mehr sozialer Unternehmensverantwortung in der Spielwaren-Branche vor.

Dass soziale Unternehmensverantwortung auch für die für den ToyAward nominierten Unternehmen
nur von geringem Stellenwert ist, zeigt die heutige Befragung durch engagierte Schüler*innen der
UNESCO-Gruppe des Hans Sachs-Gymnasiums in Nürnberg. Sie haben die Spielwarenunternehmen
an ihren Messeständen nach ihrem Einsatz für Arbeitsrechte befragt. Die Ergebnisse sind
ernüchternd: Die 16-jährige Shana Amigo, 10. Klasse, berichtet: „Obwohl unsere Besuche
angekündigt gewesen sind, konnten wir von vielen Unternehmen keine Auskünfte zu Nachhaltigkeit
erhalten." Benedikt Wille, 17 Jahre, 11.Klasse, ergänzt: „Was uns schockiert hat, ist, dass wir die
Einzigen waren, die auf der Spielwarenmesse zu Nachhaltigkeit nachgefragt haben."
Mit Blick auf die Messe in 2019 fordert Prof. Dr. Harald Bolsinger, Dekan und Professor für VWL und
Wirtschaftsethik an der FH Würzburg-Schweinfurt, stellvertretend für das NBFT: „Nachhaltigkeit
muss ein transparent geprüftes Kriterium für den ToyAward 2019 werden."
Die schockierenden Ergebnisse einer Undercover-Recherche in vier Spielzeug-Fabriken Chinas zeigen,
dass auch das brancheneigene Zertifizierungsprogramm ICTI Care vorrangig Werbezwecken dient,
anstatt tatsächliche Verbesserungen der Produktionsbedingungen von Spielwaren anzustoßen.
Maik Pflaum von der Christlichen Initiative Romero (CIR, Mitglied im NBFT) berichtet: „In den vier
untersuchten Fabriken, die alle Teil des ICTI Care Programms sind, gehören gefährliche Chemikalien, überlange Arbeitszeiten und Hungerlöhne zum Alltag." Die Billig-Preis-Strategie der Markenhersteller
führt direkt zur Ausbeutung in den Fabriken. „Es ist Zeit, dass die Konzerne menschenunwürdigen
Arbeitsbedingungen ein Ende setzen. Dazu bedarf es nicht eines Schein-Instruments der Industrie,
sondern einer unabhängigen und transparenten Kontroll-Instanz!", fordert Pflaum.
Helga Riedl, Mitarbeiterin des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg, resümiert: "Wenn wir
unserer Selbstverpflichtung als Stadt des Friedens und der Menschenrechte gerecht werden wollen,
dürfen wir auch vor den Produktionsbedingungen in der Spielwarenherstellung in Fernost die Augen
nicht verschließen."
Das Nürnberger Bündnis Fair Toys ist seit über 10 Jahren aktiv. Es besteht aus Menschenrechtsgruppen sowie
städtischen und kirchlichen Einrichtungen. Gemeinsam mit Partner*innen aus Europa und Asien setzt es sich für
die Beachtung der Menschenrechte und grundlegender Arbeitsnormen in der Spielzeugindustrie ein.
Wirtschaft | CSR & Strategie, 02.02.2018

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