Wirtschaft | CSR & Strategie, 20.08.2017
Nachhaltigkeit braucht Weitblick
Rainer Brinkmann im Interview
Rainer Brinkmann ist zuständig für den technischen Support von Industriekältetechnik bei der Johnson Controls Systems & Services GmbH. Im Interview mit Blue Competence spricht er über die Herausforderung von kontinuierlicher Verbesserung, nachhaltiger Prozessoptimierung und gesellschaftlicher Verantwortung.Wie gehen Sie mit zunehmenden Kundenanforderungen in Bezug auf umwelt- und sozialrelevante Aspekte um?
Viele unserer Kunden sind sich Ihrer Verantwortung in Bezug auf Umwelt und Gesellschaft bereits bewusst und beziehen uns in ihre Maßnahmenplanung ein. Zusätzliche Möglichkeiten, die wir sehen, bringen wir ein. Dies betrifft bei uns vor allem die Kältemittel für Kälte- und klimatechnische Anwendungen, da die europäische F-Gase Verordnung eine Minderung treibhausrelevanter Emissionen fordert. Aber auch sicherheitstechnische Aspekte zum Schutz der Beschäftigten spielen eine immer zentralere Rolle in der Kundenberatung.
"Sicherheitstechnische Aspekte zum Schutz der Mitarbeiter werden immer wichtiger."
Rainer Brinkmann Johnson Controls
Rainer Brinkmann Johnson Controls
Warum ist Ihr Angebot nachhaltig?
Mit unserer Technologie ermöglichen wir Unternehmen, die Energieeffizienz ihrer gebäudetechnischen Anlagen zu maximieren. Dies gelingt einerseits durch neueste Technologien im Bereich der Kälte- und Klimatechnik auf Basis umweltfreundlicher Kältemittel sowie durch Gebäudeautomationstechnologie, die alle Gewerke optimal zueinander und in Bezug auf den tatsächlichen Bedarf regelt. Andrerseits helfen auch Energiemonitoring-Tools, die „Energiefresser" zu entlarven und damit weitere Prozessoptimierungen zu ermöglichen.
Bei Nachhaltigkeit darf gesellschaftliche Verantwortung nicht fehlen, wie leben Sie diese?
Verantwortung wird auch bei Johnson Controls großgeschrieben. Und das nicht nur auf dem Papier: Wir unterstützen weltweit unterschiedlichste Non-Profit-Organisationen mit über 14 Millionen US-Dollar und unsere Teams bringen sich in zahlreichen Bereichen ehrenamtlich ein – 2015 beispielsweise mit 316.000 Stunden. Doch gesellschaftliche Verantwortung reicht für uns weiter und beinhaltet von Schulungen bis hin zur täglichen Arbeit auch die Bereiche Ethik, Vielfalt und Inklusion sowie Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit.
Wie gelingt es Ihnen, Nachhaltigkeit strategisch im operativen Geschäft zu verankern?
Es braucht Weitblick und Zeit. Weitblick vor allem deshalb, weil nachhaltige Lösungen auf den ersten Blick oft kostenintensiver wirken, sich aber in Punkto Sicherheit, Langlebigkeit und vor allem Gesundheit und Lebensqualität – auch für die nachfolgenden Generationen – bezahlt macht. Worin sehen Sie dabei die größte Herausforderung für Ihr Unternehmen? Energie- und Ressourcen-Optimierung ist – nicht nur für uns, sondern für die gesamte Branche – ein kontinuierlicher Prozess. Unsere Herausforderung ist es, mit den stets neuen Anforderungen an Energieverbrauch, Energieeffizienz und den Einsatz umweltfreundlicher Kältemittel Schritt zu halten, oder ihnen sogar voraus zu sein und unseren Kunden den größten Mehrwert zu bieten.
Herr Brinkmann, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
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