Diesel-Gipfel

Bundesverband eMobilität kritisiert enttäuschende Ergebnisse

"Das Ergebnis des Diesel-Gipfels in Berlin war enttäuschend", kritisiert BEM-Präsident Kurt Sigl. "Am Ende wurde der Öffentlichkeit ein fünfseitiges Papier präsentiert - schwammig formuliert und ohne zielführende Lösungsansätze. Damit war der Name des Gipfels schlussendlich auch Programm der Veranstaltung. Fazit: Deutschland hält am Diesel fest."
 
Der Bundesverband eMobilität kritisiert enttäuschende Ergebnisse des Diesel-Gipfels. © Arcaion / pixabay.deVor dem Hintergrund des bereits begonnenen Bundestagswahlkampfs haben sich die Politiker lediglich mit einer von der Automobilindustrie vorgegebenen Minimallösung zufrieden gegeben. "Damit ist eine einzigartige Chance vergeben worden, die Weichen für eine erfolgreiche Verkehrswende zu stellen. Ganz Europa hätte sich hier ein klares Zeichen in Richtung Zukunft und nicht in die Vergangenheit gewünscht", so Sigl weiter.
 
Auch BEM-Vize-Präsident Christian Heep ist sichtlich unzufrieden: "Aufgrund der nachgewiesenen Betrügereien wäre es ein Leichtes gewesen, sich jetzt endlich massiv für eine Energie- und Mobilitätswende einzusetzen. Genau das Gegenteil ist jedoch geschehen. Die Bundesregierung öffnet der deutschen Automobilindustrie erneut Tür und Tor, um mehr oder weniger genau so weiter zu machen, wie bisher. Die Vetternwirtschaft zwischen Bundesregierung und Automobillobby kennt scheinbar kaum noch Grenzen. So verkündete der Verband der deutschen Automobilindustrie bereits vor der offiziellen Pressekonferenz von Bundesverkehrsminister Dobrindt und Bundesumweltministerin Hendricks die Ergebnisse des Diesel-Gipfels. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt."
 
Damit die Abgase der Diesel sauberer werden, sollen die Automobilhersteller nun bis Ende 2018 die Motor-Software ihrer Autos verbessern. 25 bis 30 Prozent weniger Stickoxidausstoß soll das bewirken. Um einen tatsächlichen Umbau der Hardware kommen die Automobilhersteller vorerst herum. "Wir haben ja in der Vergangenheit gesehen, was Software-Updates leisten. Schöne Werte im Testlabor und katastrophale Abgaswerte in der Realität", so Heep. "Insgesamt betrachtet ist der Umgang im Kontext Dieselgate eine Farce, ein öffentliches Trauerspiel, das nun bereits 2 Jahre andauert und die Verbraucher nach Strich und Faden verarscht. Ich fordere Politik, Medien und die Gerichte auf, umgehend Untersuchen einzuleiten, um alle involvierten Manager und Politiker zur persönlichen Verantwortung zu ziehen; insbesondere um weiteren Schaden von Klima, Gesundheit und Volkswirtschaft abzuwenden."
 
Als Hauptargument für Politik und Automobilindustrie wird wie immer der Erhalt von Arbeitsplätzen in einer der Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft herangezogen. BEM-Präsident Kurt Sigl erklärt, warum das ein fataler Trugschluss ist: "Ja, wir werden langfristig einige Arbeitsplätze verlieren, wenn wir endlich konsequent anfangen, auf Elektromobilität zu setzen. Aber wir werden alle Arbeitsplätze verlieren, wenn wir das jetzt nicht anpacken."
 
Am Ende bleibt nur die Frage: Wer wird in einigen Jahren die Verantwortung für diese Fehlentscheidungen tragen? Die aktuell handelnden Akteure wohl eher nicht. Das werden unsere nachfolgenden Generationen ausbaden müssen.
 
Über den Bundesverband eMobilität e.V. (BEM)
Der Bundesverband eMobilität setzt sich dafür ein, die Mobilität in Deutschland mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes Mobilitätskonzept und die Durchsetzung einer Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Um diese Ziele zu erreichen, vernetzt der BEM die Akteure aus Wirtschaft, Politik und Medien miteinander, fördert die öffentliche Wahrnehmung für die Neue Mobilität und setzt sich für die nötigen infrastrukturellen Veränderungen ein.
 
Weitere Informationen finden Sie hier.
 
Kontakt: Bundesverband eMobilität e.V. | juliane.ahrens@bem-ev.dewww.bem-ev.de


     
        
Cover des aktuellen Hefts

forum future economy

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.

  • Mit diesem Schritt markiert der Verlag bewusst eine Zeitenwende – hin zu einer Wirtschaft, die Zukunft schafft, statt nur Probleme zu verwalten.
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
08
DEZ
2025
Seeds of Hope
Lichtblicke am Jahresende
80336 München
09
DEZ
2025
Club of Rome Salon: Building the City of the Future (in English)
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Alle Veranstaltungen...
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Digitalisierung

Smartphones und Philosophie
Werden Handy-Verbote in Schulen und Altersgrenze bei Social Media Nutzung die Probleme lösen?
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Song Contest "Dein Song für EINE WELT!"

Nachhaltig Weihnachten feiern

Ökologische Stromproduktion aus Fließgewässern

Ab 14.12.2025 gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn für 2026

EMAS-Validierung für ein transparentes, europäisches Umweltmanagement der LaSelva Bio-Feinkost Unternehmensgruppe

Schulen stärken Bildung für nachhaltige Entwicklung

Seit 15 Jahren: faire und umweltbewusste Beschaffung mit dem Kompass Nachhaltigkeit

Blue Green FUTUREventura

  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • TÜV SÜD Akademie
  • toom Baumarkt GmbH
  • NOW Partners Foundation
  • circulee GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Engagement Global gGmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG