Je gerechter, desto grüner
Forscher finden Zusammenhang zwischen der Ungleichheit von Einkommen und dem ökonomischen Wert der Natur.
Forscher der Universitäten Freiburg, Kiel und Berlin haben herausgefunden, dass der ökonomische Wert der Natur für eine Gesellschaft unter anderem von der Einkommensungleichheit in der Gesellschaft bestimmt wird. „Soziale Gerechtigkeit und Naturschutz stehen nicht unbedingt in einem Konflikt zueinander, anders als häufig behauptet wird. Vielmehr können Maßnahmen für mehr soziale Gerechtigkeit in einer gesellschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Betrachtung auch den Naturschutz stärken", betont Stefan Baumgärtner, Professor für Umweltökonomie und Ressourcenmanagement an der Universität Freiburg und Leiter der Studie. Die Wissenschaftler haben ihre Theorie im „Journal of Environmental Economics and Management", der führenden Fachzeitschrift der Umweltökonomie, vorgestellt und anhand eines umfangreichen empirischen Datensatzes zu Naturbewertungen in 22 Ländern weltweit quantifiziert.

Dass der ökonomische Wert der Natur für eine Gesellschaft umso höher ist, je höher das durchschnittliche Einkommen in der Gesellschaft ist, war schon länger bekannt. Das liegt daran, dass bei der ökonomischen Naturbewertung die Leistungen der Natur mit dem Nutzen von Konsumgütern verglichen werden. Wer über ein höheres Einkommen verfügt, kann mehr konsumieren und wird damit normalerweise auch der Natur einen höheren Wert zusprechen.
Unklar war bislang, welchen Einfluss die Ungleichheit der Einkommensverteilung auf den ökonomischen Wert der Natur hat. Diese Frage ist nun beantwortet: Wenn die Leistungen der Natur für das menschliche Wohlbefinden gut durch von Menschen produzierte Güter und Dienstleistungen ersetzt werden können, ist der ökonomische Wert der Natur für eine Gesellschaft umso höher, je gleichmäßiger die Einkommen in dieser Gesellschaft verteilt sind. In diesem Fall gilt umgekehrt auch: Je ungleicher die Einkommen verteilt sind, desto geringer ist der ökonomische Wert der Natur für die Gesellschaft. Die empirischen Daten deuten darauf hin, dass die Bedingung der guten Ersetzbarkeit für viele Leistungen der Natur auf dem derzeitigen Konsumniveau erfüllt ist.
„Dieses Ergebnis ist wichtig, weil es einen klaren Zusammenhang zwischen sozialer Gerechtigkeit und Naturschutz herstellt", sagt Baumgärtner. Einkommensungleichheit führe nach diesem Ergebnis nämlich zu einer Unterbewertung von Natur. Eine Verringerung von Einkommensungleichheit hätte demnach eine Höherbewertung von Natur zur Folge. Damit würde die Natur in Entscheidungen über wirtschaftliche Entwicklungsmaßnahmen auch einen höheren Stellenwert erhalten
Kontakt: Prof. Dr. Stefan Baumgärtner, Universität Freiburg | stefan.baumgaertner@ere.uni-freiburg.de
www.ere.uni-freiburg.de
www.ere.uni-freiburg.de
Gesellschaft | Politik, 31.05.2017

SOS – Rettet unsere Böden!
forum 01/2021
- Eine Frau, die es wissen will
- Eine neue Vision für den Tourismus
- Jetzt oder nie
- Models for Future
Kaufen...
Abonnieren...
20
APR
2021
APR
2021
30
APR
2021
APR
2021
Leipziger Finanzforum
Trendthema 'Sustainable Finance' – Chancen für KMU & Startups
virtuell (gesendet aus Leipzig)
Trendthema 'Sustainable Finance' – Chancen für KMU & Startups
virtuell (gesendet aus Leipzig)
18
JUN
2021
JUN
2021
Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!
Politik

Christoph Quarch plädiert für eine einmalige Reichensteuer auch in Deutschland
Jetzt auf forum:
Bildungsinitiativen aufgepasst: Online-Bewerbung für Hidden Movers Award bis zum 5. Mai 2021 möglich
Die Suche nach der umweltfreundlichen Route
Green-IT Box: Hardware Entsorgung unternehmer- und umweltfreundlich
Online-Kurs Menschen würdig führen (9.6.2021)
Natürliche Hautpflegeprodukte aus Schweden setzen neuen Standard bei nachhaltiger Gesichtspflege
Nachhaltige Spitzenreiter gesucht: Start des GreenMLA®-Unternehmens-Benchmarking