Lifestyle | Geld & Investment, 22.05.2012
Über den Kaugummibegriff Nachhaltigkeit und Atomkraft in Portfolios von Nachhaltigkeitsfonds
Die Ergebnisse der ECOSTAMP-Umfrage
Nachhaltige Anleger, die nicht aufpassen, investieren in Atomkraft oder Waffen. Das ist ein Skandal und eine Erkenntnis einer neuen Studie. Dabei ist die Suche nach Mindeststandards nachhaltige Geldanlagen gar nicht so schwierig wie oft kolportiert. Das zeigen die ersten Ergebnisse der ECOSTAMP-Umfrage.
Bei der noch laufenden ECOSTAMP-Umfrage haben bisher 130 Personen abgestimmt. Bei den ökologischen Ausschlusskriterien stimmen 64,6 Prozent der Befragten der Meinung, dass Aktien aus dem Bereich Atom- und Kernenergie keineswegs in ein Portfolio eines Nachhaltigkeitsfonds gehören. Dieser Wunsch bzw. Anspruch steht damit im direkten Widerspruch zur Realität wie die Kurzstudie von Jochen Bettzieche zeigt. (Hier als Download)
"Die Ergebnisse der ECOSTAMP-Umfrage zeigen, dass die Produktanbieter noch einige Hausaufgaben zu erledigen haben. Doch diese tun sich angesichts der angeblichen Komplexität des Begriffes Nachhaltigkeit schwer bei der Festlegung einheitlicher Mindeststandards. Aber wenn Anleger keine Atomkraft in ihren Nachhaltigkeitsfonds wollen, denn sollte auch keine drin. Nachhaltigkeitsfonds mit Atomkraftaktien im Portfolio grün zu etikettieren, ist der falsche Weg und wird die Produkte wohl kaum aus ihrem Nischendasein führen", sagt ECOSTAMP-Projektleiter Robert Krüger-Kassissa. Auch Aktien aus dem Bereich Öl und Gas erfahren Ablehnung. 35,4 Prozent stimmen der Aussage, dass nachhaltige Aktienfonds in Unternehmen aus diesem Bereich investieren dürfen, überhaupt nicht zu. 30,8 Prozent stimmen eher nicht zu.
Unternehmen aus dem Bergbau und Rohstoffminen stoßen bei 32,3 auf vollkommene Ablehnung, eher nicht zu stimmen 21,5 Prozent. Den dritthöchsten Wert in der Ablehnung insgesamt erfahren Aktien aus dem Bereich "umstrittene Chemie". Diese lehnen 49,2 Prozent strikt und 23,1 Prozent eher ab. Über die Nachhaltigkeit des Automobils lässt sich trefflich streiten, denn trotz effizienter Motoren und sonstiger angeblicher und nicht-angeblicher Nachhaltigkeitsbemühungen seitens der Hersteller ist die Ökobilanz des Individualverkehrs generell schlechter als die des öffentlichen Personenverkehrs.
Ein ambivalentes Bild zeigt sich deshalb auch bei der Frage nach Automobil- und Flugzeugaktien. Hier sind 27,7 Prozent der Meinung, die gehören nicht in Portfolio. Aber 24,6 sind hinsichtlich dieser Frage geteilter Meinung. Eindeutiger ist die Ablehnung bei grüner Gentechnik. Diese wird von 38,5 nicht gut geheißen und 16,9 Prozent stimmen eher zu. Den zweithöchsten Ablehnungswert nach Atomkraft erfährt industrielle Tierhaltung und Walfang. Hier sind 61,5 vollkommen und 16,9 Prozent eher dagegen.
Die Ergebnisse detailliert als Grafik im PDF hier zum
Bei der noch laufenden ECOSTAMP-Umfrage haben bisher 130 Personen abgestimmt. Bei den ökologischen Ausschlusskriterien stimmen 64,6 Prozent der Befragten der Meinung, dass Aktien aus dem Bereich Atom- und Kernenergie keineswegs in ein Portfolio eines Nachhaltigkeitsfonds gehören. Dieser Wunsch bzw. Anspruch steht damit im direkten Widerspruch zur Realität wie die Kurzstudie von Jochen Bettzieche zeigt. (Hier als Download) "Die Ergebnisse der ECOSTAMP-Umfrage zeigen, dass die Produktanbieter noch einige Hausaufgaben zu erledigen haben. Doch diese tun sich angesichts der angeblichen Komplexität des Begriffes Nachhaltigkeit schwer bei der Festlegung einheitlicher Mindeststandards. Aber wenn Anleger keine Atomkraft in ihren Nachhaltigkeitsfonds wollen, denn sollte auch keine drin. Nachhaltigkeitsfonds mit Atomkraftaktien im Portfolio grün zu etikettieren, ist der falsche Weg und wird die Produkte wohl kaum aus ihrem Nischendasein führen", sagt ECOSTAMP-Projektleiter Robert Krüger-Kassissa. Auch Aktien aus dem Bereich Öl und Gas erfahren Ablehnung. 35,4 Prozent stimmen der Aussage, dass nachhaltige Aktienfonds in Unternehmen aus diesem Bereich investieren dürfen, überhaupt nicht zu. 30,8 Prozent stimmen eher nicht zu.
Unternehmen aus dem Bergbau und Rohstoffminen stoßen bei 32,3 auf vollkommene Ablehnung, eher nicht zu stimmen 21,5 Prozent. Den dritthöchsten Wert in der Ablehnung insgesamt erfahren Aktien aus dem Bereich "umstrittene Chemie". Diese lehnen 49,2 Prozent strikt und 23,1 Prozent eher ab. Über die Nachhaltigkeit des Automobils lässt sich trefflich streiten, denn trotz effizienter Motoren und sonstiger angeblicher und nicht-angeblicher Nachhaltigkeitsbemühungen seitens der Hersteller ist die Ökobilanz des Individualverkehrs generell schlechter als die des öffentlichen Personenverkehrs.
Ein ambivalentes Bild zeigt sich deshalb auch bei der Frage nach Automobil- und Flugzeugaktien. Hier sind 27,7 Prozent der Meinung, die gehören nicht in Portfolio. Aber 24,6 sind hinsichtlich dieser Frage geteilter Meinung. Eindeutiger ist die Ablehnung bei grüner Gentechnik. Diese wird von 38,5 nicht gut geheißen und 16,9 Prozent stimmen eher zu. Den zweithöchsten Ablehnungswert nach Atomkraft erfährt industrielle Tierhaltung und Walfang. Hier sind 61,5 vollkommen und 16,9 Prozent eher dagegen.
Die Ergebnisse detailliert als Grafik im PDF hier zum
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