Hydrogen Dialogue 2024

Zusammen in die Kakao-Zukunft

Rainforest Alliance fordert Staaten zur Kooperation beim nachhaltigen Kakaoanbau auf

  • Trend: Kakaoanbauflächen in Ghana expandieren; Pro-Hektar-Erträge sinken
  • Ansatz für nachhaltige Landschaften der Rainforest Alliance soll diesem Trend weitflächig entgegenwirken;  Walderhalt und nachhaltiges Wirtschaften im Fokus
  • Projekt der Rainforest Alliance in Ghana erreicht über 2.000 Farmer aus 34 Gemeinden
  • Länderübergreifende Zusammenarbeit nötig für weitläufige positive Effekte für Mensch und Umwelt durch nachhaltige Landwirtschaft 
Projekt für nachhaltige Landschaften
Eine Schulung der Rainforest Alliance für Kakaofarmer in Ghana. (c) Rainforest AllianceSeit 2010 verfolgt die Rainforest Alliance ein Projekt für nachhaltigen Kakaoanbau im Juabeso-Bia Distrikt im Westen Ghanas. Das Ziel: Landwirtschaft so gestalten, dass Menschen und Umwelt langfristig davon profitieren. Die Zertifizierung ist dabei zweitrangig. In erster Linie sollen möglichst viele Farmer für nachhaltigeres Wirtschaften gewonnen werden. Der Nutzen soll einer ganzen zusammenhängenden Landschaft zugutekommen und nicht – wie üblich – lediglich einzelnen Farmen oder Farmgruppen. In Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus Politik und Wirtschaft erhalten Farmer der Region Schulungen und technische Unterstützung. Sie lernen ihre Methoden zu verbessern und werden produktiver. Sie forsten Wälder wieder auf, reduzieren CO2-Emissionen, verbessern ihre Verwaltung und formalen Strukturen und generieren zusätzliche Einkommensmöglichkeiten. Rund 2.000 Farmer aus 34 Gemeinden haben am Projekt bereits teilgenommen.
 
Nachhaltigkeit braucht länderübergreifende Kooperation
Größere Hebel in Bewegung setzen: Christian Mensah auf der ISM 2017 in Köln. (c) Forum Nachhaltiger KakaoNachhaltigkeitsprojekte auf ganze Landschaften auszurichten statt auf bestimmte Farmen zu beschränken ist wichtig, damit sozialer und ökologischer Wandel für ganze Regionen erreicht wird. Christian Mensah, Senior Manager West Africa, Sustainable Landscapes bei der Rainforest Alliance sieht dies allerdings nur als einen notwendigen Zwischenschritt. „Unser Ansatz zeigt, dass wir unsere Ziele auch in größerem Maßstab erreichen können und dass der Beitrag für eine gesündere Umwelt so effektiver ist. Was wir als nächstes brauchen, sind Kooperationen zwischen Staaten wie Ghana, Côte d’Ivoire, Liberia und Sierra Leone, die in gemeinsam abgestimmten Projekten für nachhaltigere Formen der Landwirtschaft zusammenarbeiten sollten", fordert Christian Mensah. Auch das Engagement von Unternehmen in Landschaftsinitiativen, z. B. in Form von Public Private Partnerships (PPP), kann wesentlich zum Schutz und zum Wohl ganzer Regionen beitragen. Die Investitionen zahlen sich auch für Unternehmen aus, durch eine größere verfügbare Menge nachhaltig erzeugten Kakaos und durch ein langfristig gesichertes Kakao-Angebot.
 
Ökosysteme und der fortschreitende Klimawandel kennen keine nationalstaatlichen Grenzen. Herausforderungen im Kakaoanbau betreffen häufig länderübergreifende Regionen. Umweltschutzzonen erstrecken sich über Grenzen hinweg. Mehr Dialog und Zusammenarbeit wären nur folgerichtig. „Lokale Projekte sind in ihrer Wirkung immer beschränkt. Möchten wir Wälder und Artenvielfalt wirklich weitläufig erhalten, müssen wir auch auf höchster Ebene kooperieren. Davon würden nicht zuletzt auch die Farmer, ihre Familien und Gemeinden hier vor Ort profitieren", appelliert Mensah.
 
Über die Rainforest Alliance
Die Rainforest Alliance mit Sitz in New York, USA, wurde 1987 als unabhängige Nichtregierungsorganisation (NGO) gegründet. Ihr zweites Herz schlägt in Guatemala – einem Land mit großer Artenvielfalt. Mit rund 35.000 Mitgliedern und einem jährlichen Budget von rund 46 Millionen Euro mehrheitlich aus Spenden, öffentlichen Fonds und Sponsorenmitteln zählt sie zu den weltweit führenden Umweltschutz-Initiativen. Die Rainforest Alliance ist heute mit vielfältigen Projekten in über 80 Ländern der Erde aktiv und unterhält Niederlassungen und Büros in neun Ländern, unter anderem in England. Sie engagiert sich für den Schutz der sensiblen Ökosysteme, den Erhalt der Biodiversität und für die nachhaltige Sicherung der gemeinsamen Lebensräume von Mensch, Tier und Pflanze. Damit all dies Realität wird und bleibt, setzt sich die Rainforest Alliance ein für eine umweltverträgliche Landnutzung, sozial verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln und werteorientiertes Verbraucherverhalten
 

Lifestyle | Essen & Trinken, 20.02.2017

     
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