Belo Monte Staudamm

Deutsches Unternehmen beteiligt an Zerstörung des Amazonas und indigener Völker

Das deutsche Unternehmen Voith Hydro hat einen Vertrag über den Bau des kontroversen Belo Monte Staudamms in Höhe von 443 Millionen Euro unterzeichnet. Voith erhielt den Zuschlag in einem Konsortium mit der Andritz AG (Österreich) und Alstom (Frankreich).

Hunderte Indigenenanführer, Flussanwohner und betroffene Menschen protestieren gegen den zerstörerischen Belo Monte Staudamm.
Foto: © Antonio Bonsorte / Amazon Watch
Belo Monte wäre nach seiner Fertigstellung der drittgrößte Staudamm weltweit. Er bedroht die Lebensgrundlage von Tausenden Indigenen im Gebiet des Xingu-Flusses in Brasilien, darunter auch die unkontaktierter indigener Völker. Der Staudamm würde rund 1.500km2 Land zerstören und zwischen 20.000 und 40.000 Menschen von ihrem Land vertreiben.

Um die Umweltgenehmigung des Staudamms wird vor Brasiliens Gerichten gestritten. Erst diese Woche hat zudem die Interamerikanische Menschenrechtskommission die Regierung Brasiliens zum Baustopp aufgerufen. Die Kommission fordert die Regierung zur Einbeziehung indigener Gemeinden und zum Schutz der unkontaktieren indigenen Völker in der Nähe des Damms auf.

"Der Xingu ist unser Zuhause (...) er wird zerstört (...) Fische werden getötet, Flüsse werden austrocknen und der Wald wird abgeholzt werden. Viele indigene Völker werden von Belo Monte betroffen sein. (...) Ich bin besonders um die unkontaktierten Indianer besorgt - sie werden nicht wie menschliche Wesen behandelt," sagte Sheyla Juruna, indigene Aktivistin, während ihres Besuchs in Europa vor einigen Wochen.

Voith Hydro, ein Jointventure von Voith und Siemens, hat sich verpflichtet, die "Einhaltung aller relevanten Vorschriften sicherzustellen," inklusive der "Gesetzgebung zu den Rechten indigener Völker." Doch Belo Monte verletzt die brasilianische Verfassung und das von Brasilien ratifizierte internationale Abkommen ILO 169, da es zu dem Projekt keine angemessene Konsultation mit den betroffenen indigenen Völker gab.

Dom Erwin Kräutler, Bischof von Xingu und Preisträger des Alternativen Nobelpreises, sagte kürzlich: "Wir möchten die nationale und internationale Gesellschaft warnen, dass Belo Monte auf Unrechtmäßigkeit und der Verweigerung des Dialoges mit den betroffenen Menschen basiert."

Linda Poppe, Koordinatorin von Survival Deutschland, sagte: "Belo Monte ist ein erstklassiges Beispiel für all das, von dem Voith Hydro erklärt hat sich fernhalten zu wollen. Es ist eine Schande, dass ein deutsches Unternehmen daran beteiligt ist, für den eigenen Profit auf den Rechten und dem Leben indigener Völker herumzutrampeln."

Indigene Gruppen und ihre Unterstützer weltweit protestieren heftig gegen Belo Monte. Survival fordert von Voith, sich aus dem Projekt zurückzuziehen.

Lesen Sie Survivals Brief an Voith Hydro (PDF, 721 kb)

Quelle:
Umwelt | Umweltschutz, 11.04.2011

     
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