„Werbung – nein danke!“

Ein lange fällliges Buch von Prof. Kreiß – ja bitte!

Wir leben in einer konsumistischen Dauerpropaganda des „schöner Wohnens & süßer Lebens". Der Komparativ mobilisiert die Unzufriedenheit.
 
Die Auswirkungen der derzeitigen Werbepenetration auf unser Leben, Gesellschaft & Demokratie und vor allem auf junge Menschen ist verheerend.

Peter Eschner. Foto: Peter EschnerMan stumpft ab und macht es sich möglichst bequem in dieser „smarten Diktatur" – Amazon liefert ja sowieso bald alles ans Bett. Wir müssen gar nicht mehr aufstehen – schlaraffenlandartige Zustände, bis zum nächsten bösen Erwachen.

„Die Menschen wollen nicht nur wie Schweine in einer horizontalen Bequemlichkeit dahinleben" (Peter Sloterdijk)

Dabei vergessen wir, daß wir es sind, die die Verhältnisse zulassen oder gar fördern. System- & Strukturzwänge sind u.a. willkommene Erklärungen dafür. Daß es auch ganz anders sein könnte, wollen wir uns gar nicht vorstellen oder erinnern – Harald Welzer würde es „shifting baseline" nennen.
 
Das Wachstum der Unzufriedenen in der Bevölkerung hätte aber auch etwas Gutes – die kapitalistische Triebfeder Gier könnte umschlagen in, wir kämpfen für unsere Haltung und verteidigen unseren Stolz – Thymos, wie es die antiken Griechen nannten. Was die modernen Griechen (bislang) leider (noch) nicht getan haben, trotz aller erlittenen Schmach.

Wir werden, wie gesagt aktiv dagegen kämpfen müssen, Kerzchen anzünden und Händchen halten wird nicht reichen, aber:

„Im Angriff liegt klingendes Spiel" (Friedrich Nietzsche)

Warum kommt intellektuell nichts von politisch - linker Seite? Weil auch die Sozialdemokratie zum Konsumverein degradiert ist – zwar offiziell die entgegengesetzten Interessen des Kapitals vertretend, das ändert aber nichts daran, daß es um die gleiche aussichtslose Wachstum-Arbeitsplätze-Kaufkraft – Unlogik geht.

„Auf die andere Seite vom Pferd gefallen ist auch nicht geritten"

Die neoliberale Globalisierung radikalisiert die Illusion, menschliche Bedürfnisse seien vorrangig mit Geld zu befriedigen. Bei der Werbung den aufklärererisch-kritischen Hebel endlich anzusetzen und ihre gesellschaftlich zerstörerischen Wirkungen aufzuzeigen wäre ein großer Schritt uns von der smarten Diktatur zu befreien. Werbung soll beitragen zu einer leistbaren, sozialen und ökologischen Infrastruktur für alle, die es ermöglicht, ein gelungenes Leben zu führen.

Und wenn multinationale Medien-Konzerne endlich ihren Steuerbeitrag leisten würden, zu dem sie gesetzlich verpflichtet sind, dann wäre auch eine sinnvolle und gesellschaftlich verantwortungsvolle Presse- & Medienförderung umsetzbar. Und dann wären Medien auch nicht mehr länger von Werbebudgets & -agenturen abhängig und erpressbar sondern können vielmehr über nachhaltig-, ethisch- und gemeinwohlorientierte Werbung diskutieren und unabhängig entscheiden.

Ich bin fest überzeugt, dass das die derzeitige Form der Werbung einer der Würmer ist, der uns schon jetzt, bei lebendigem Leibe annagt.
 
Bitte weiter so Prof. Kreiß, und lauter !

Besten Gruß aus Wien,

Kontakt: Mag. Peter Eschner | mail@peter-eschner.at


Wirtschaft | Marketing & Kommunikation, 31.10.2016

     
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