E.ON & Uniper: Neustart mit alten Rezepten

E.ON-Aktionäre entscheiden über die Aufspaltung des Konzerns.

• Die E.ON-Konzernabspaltung Uniper torpediert den Klimaschutz
• Kein Sinneswandel bei Importen von Blutkohle aus Kolumbien
• Beteiligung an Javelin zeigt fehlenden Reformwillen bei fossilen Energien

In der nächsten Ausgabe stellt Forum in der Reihe "Starke Frauen" Heffa Schücking vor, die Gründerin von urgewald. Am besten bestellen Sie das neue Heft gleich jetzt vor, bis zum 1. August 2016 versandkostenfrei. Es erwarten Sie spannende Themen rund um die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft.

Am Mittwoch entscheiden die Aktionärinnen und Aktionäre von E.ON über die Aufspaltung des Konzerns in eine „veränderte" E.ON und ein „neues" Unternehmen Uniper. urgewald-Mitarbeiter werden auf der Hauptversammlung über Konsequenzen informieren und kritische Redebeiträge halten. Mit dem Schritt will E.ON-Konzernchef Johannes Teyssen nicht nur das Geschäft mit Erneuerbaren Energien, sondern auch den fossilen Kraftwerkspark aus dem E.ON-Portfolio retten. urgewald-Energie-Referent Sebastian Rötters kommentiert: „Ein wirkliches Umdenken ist nicht erkennbar. Uniper soll die klimaschädlichen Kraftwerke auf Jahrzehnte weiter betreiben. Diese Weiter-So-Strategie steht im krassen Widerspruch zum von 195 Staaten vereinbarten Klimaschutzvertrag von Paris. Klimaschutz oder Uniper’s Geschäftsmodell, nur eines von beiden kann erfolgreich sein. E.ON sollte sich der neuen Realität stellen und schleunigst den Ausstieg aus fossilen Altlasten vorantreiben. Mit der simplen Auskopplung von Uniper wurde eine große Chance für den Klimaschutz vertan."

Ein weiteres Beispiel für den fehlenden Reformwillen ist die E.ON-Beteiligung an dem Startup-Unternehmen Javelin noch im vergangenen Jahr. Javelin möchte vor allem mit dem Handel von Kohle, Öl und Gas Geld verdienen und vermarktet ausdrücklich auch Kohle aus umstrittenen Minen in Kolumbien. Uniper wird diese Beteiligung übernehmen und offenbar auch die Importe von kolumbianischer Blutkohle fortsetzen. Nachdem E.ON die Hinweise auf schwerste Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien jahrelang ignoriert hat, deutet nichts darauf hin, dass Uniper die Vorwürfe ernster nehmen wird. Den dort aktiven Bergbaukonzernen Drummond und Prodeco/Glencore wird vorgeworfen, in der Kohleregion Cesar zwischen 1996 und 2006 Paramilitärs finanziert und unterstützt zu haben, die 3.100 Menschen ermordet, 240 verschleppt und über 55.000 vertrieben haben sollen. Bis heute kämpfen die Opfer um Anerkennung und Gerechtigkeit und müssen Repressalien fürchten.

Zwei europäische Energieversorger haben bereits reagiert: Der italienische Konzern ENEL hat jüngst eine Untersuchung angekündigt und schließt einen Ausschluss der Kohlelieferanten Drummond sowie Prodeco nicht aus. DONG Energy aus Dänemark kauft schon jetzt keine Kohle mehr von Drummond und Prodeco. Rötters kommentiert: „Herrn Teyssen lassen die Vorwürfe seit Jahren kalt. Wir fordern Uniper-Chef Klaus Schäfer auf, dem Beispiel von DONG Energy zu folgen und endlich Konsequenzen zu ziehen."

Kontakt: Sebastian Rötters, Energie-Referent urgewald | sebastian@urgewald.org | www.urgewald.org

Weitere Informationen:
- Neuer Kurzfilm und Hintergrundinfos zum Thema "Blutkohle" aus Kolumbien  
- Studie (Pax for peace) zu paramilitärischer Gewalt in Kolumbiens Kohleregion Cesar


Lifestyle | Geld & Investment, 06.06.2016

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Watervent
Funding in the Water Nexus
10623 Berlin
29
APR
2024
DIGISUSTAIN
B2B Konferenz & Networking Hub für Nachhaltigkeits-Pioniere
60327 Frankfurt am Main
06
JUN
2024
SustainED Synergy Forum 2024
SustainED Synergy – unser 6-Monate CSRD Consulting für Ihr Unternehmen!
73728 Esslingen am Neckar
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Klima

Die Stromwende schreitet voran
Im Kreis Cochem-Zell ist ein virtuelles Kraftwerk entstanden
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Die Sonne ernten – only 'Made in China'?

Solarhersteller Meyer Burger kündigt Mitarbeitern und beschließt Aus in Freiberg/Sachsen

Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb 2024:

"Nachhaltigkeit muss kein Verzicht sein"

Nachhaltig schön gestalten: Prima Klima für den Außenbereich

Econocom startet “Impact“:

Sticker Gizmo wählt NatureFlex™ als erneuerbares und kompostierbares Facestock-Material für seine Etiketten

Innovatives urbanes Wohnen mit Biome:

  • toom Baumarkt GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Engagement Global gGmbH