Spekulanten setzen Menschenleben aufs Spiel
Landwirtschaftsministerin Aigner will Nahrungsmittelspekulation eindämmen
Zu Beginn der Internationalen Grünen Woche diskutieren am Samstag Agrarminister aus aller Welt die angespannte Lage auf den Weltgetreidemärkten und die Rolle der Spekulation. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner will die Spekulation mit Grundnahrungsmitteln eindämmen. Oxfam begrüßt den Vorstoß der Ministerin.
"Wenn Spekulanten auf steigende Preise wetten, setzen sie Menschenleben aufs Spiel", sagt Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. "Mehr als 100 Millionen Menschen mussten im Jahr 2008 hungern, weil Spekulanten den Preisanstieg anheizten und auf hohe Gewinne setzten", so Wiggerthale. Oxfam fordert daher von der Bundesregierung, bei den anstehenden EU-Finanzmarktreformen und im G20-Prozess Regeln zu formulieren, die exzessive Spekulation mit Nahrungsmitteln unterbinden.
Hedgefonds, Indexfonds und Banken treiben die Preise hoch
"Gelockerte Finanzmarktregeln in den USA haben die Spekulation mit Getreide angeheizt und die Preisexplosion bei Nahrungsmitteln befördert", erklärt Wiggerthale. Die von Banken aufgelegten Indexfonds im Agrarbereich entwickelten sich zur attraktiven Anlage, insbesondere für Pensionsfonds, Versicherungen und Staatsfonds. "Wer auf Indexfonds setzt, will von steigenden Agrar- bzw. Getreidepreisen profitieren", so Wiggerthale. Auch Hedgefonds mischten kräftig mit. Als Marktkenner setzten sie je nach Trend auf steigende oder fallende Preise, um kurzfristige Profite zu erzielen.
Lage auf den Weltgetreidemärkten sehr angespannt
"Die Mais- und Weizenpreise sind bereits im letzten halben Jahr stark gestiegen", warnt Wiggerthale. Die Maispreise lägen nur 10 Prozent unterhalb des Höchstwertes im Juni 2008, während der Nahrungsmittelkrise. Bei Weizen sei der Preisanstieg noch nicht bedrohlich (31 Prozent unterhalb des Höchstwertes im März 2008), aber die Wettervorhersagen gäben Anlass zur Sorge um die Ernten. In stark von Weizenimporten abhängigen Ländern wie Sudan, Mauretanien, Afghanistan und Mongolei verursachen die Weltmarktpreise bereits Preissteigerungen im Inland.* "Die Preisentwicklung bei Weizen und Mais lässt sich nicht allein mit den fundamentalen Marktdaten - Angebot, Nachfrage, Lagerbestände - erklären", stellt Wiggerthale klar.
Foto: © Peter Kirchhoff, www.pixelio.de |
Hedgefonds, Indexfonds und Banken treiben die Preise hoch
"Gelockerte Finanzmarktregeln in den USA haben die Spekulation mit Getreide angeheizt und die Preisexplosion bei Nahrungsmitteln befördert", erklärt Wiggerthale. Die von Banken aufgelegten Indexfonds im Agrarbereich entwickelten sich zur attraktiven Anlage, insbesondere für Pensionsfonds, Versicherungen und Staatsfonds. "Wer auf Indexfonds setzt, will von steigenden Agrar- bzw. Getreidepreisen profitieren", so Wiggerthale. Auch Hedgefonds mischten kräftig mit. Als Marktkenner setzten sie je nach Trend auf steigende oder fallende Preise, um kurzfristige Profite zu erzielen.
Lage auf den Weltgetreidemärkten sehr angespannt
"Die Mais- und Weizenpreise sind bereits im letzten halben Jahr stark gestiegen", warnt Wiggerthale. Die Maispreise lägen nur 10 Prozent unterhalb des Höchstwertes im Juni 2008, während der Nahrungsmittelkrise. Bei Weizen sei der Preisanstieg noch nicht bedrohlich (31 Prozent unterhalb des Höchstwertes im März 2008), aber die Wettervorhersagen gäben Anlass zur Sorge um die Ernten. In stark von Weizenimporten abhängigen Ländern wie Sudan, Mauretanien, Afghanistan und Mongolei verursachen die Weltmarktpreise bereits Preissteigerungen im Inland.* "Die Preisentwicklung bei Weizen und Mais lässt sich nicht allein mit den fundamentalen Marktdaten - Angebot, Nachfrage, Lagerbestände - erklären", stellt Wiggerthale klar.
Ausgabe 2/2011 von forum Nachhaltig Wirtschaften wird sich im Rahmen eines Specials mit dem Thema Landwirtschaft & Ernährung beschäftigen. Sie kann hier bereits vorbestellt werden. Unternehmen oder Organisationen, die ihr Engagement gerne in dieser Ausgabe präsentieren möchten, wenden sich bitte an info@forum-csr.net. |
Quelle:
Gesellschaft | Politik, 25.01.2011
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