Nach der Krise gleich vor der Krise?

Appell des Deutschen Umweltpreisträgers Reinhard Schneider für eine nachhaltige Transformation nach Corona statt Retro-Liberalismus:

Im Zuge der berechtigten Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung haben viele Menschen eine unmittelbare Einschränkung ihrer Freiheitsrechte erleben müssen. Diese schmerzliche Erfahrung hat verunsichert und zeigt, wie labil letztendlich unser Wirtschaftssystem gegenüber derartigen globalen Herausforderungen reagiert. Sehr lange Wertschöpfungsketten haben sich hier besonders störungsanfällig gezeigt. Eine bereits bewährte Möglichkeit, diese Ketten zu verkürzen und gleichzeitig den Raubbau an den natürlichen Ressourcen abzustellen, bietet die Kreislaufwirtschaft!

Reinhard Schneider, Geschäftsführender Gesellschafter Werner & Mertz GmbH © Werner & Mertz / PielDie Frage, die Viele umtreibt ist nun, ob ein Wiederaufbau der Wirtschaft die Fehlentwicklungen verhindern kann, die zur bisherigen Anfälligkeit geführt haben. Zahlreiche Wirtschaftsverbände fordern staatliche Unterstützungen ein, die eine Aussetzung und Verringerung von Umweltstandards beinhalten. Getreu dem Motto: Wir brauchen einen ungestörten und ungebremsten Wiederaufbau der alten Strukturen. In meinen Augen ist dies nicht Neo-Liberalismus, sondern eher Retro-Liberalismus.

Interessanterweise zeigen nun aber jüngste Untersuchungen von Europas größtem Marktforschungsinstitut GfK/IRI, dass sich der deutsche Verbraucher bzw. die deutsche Verbraucherin in der Corona-Krise gerade eben nicht von dem Thema Nachhaltigkeit abwenden möchte. Es scheint sich bei den Verbrauchern zumindest schon intuitiv die Einsicht herauszubilden, dass Nachhaltigkeit immer weniger ein Hindernis unseres modernen Konsums ist, sondern gerade nach der Krise die Voraussetzung für Stabilität und damit Sicherheit. Anders als viele Großkonzern-Lobbyisten und manche Politiker erkennen zunehmend mehr Verbraucher/innen bereits jetzt viele Chancen einer ökologischer orientierten Lebensweise, die dazu beiträgt, eine Resilienz gegenüber zukünftigen Krisen zu schaffen. Die GfK/IRI spricht hier von einem Paradigmenwechsel weg von einer "Steigerungslogik" hin zu einer "Entdeckungslogik (Quelle: Robert Kecskes: IM AUGE DES STURMS - Corona-Shutdown in Wirtschaft und Gesellschaft. Webinar 3. April 2020).

Bezeichnenderweise ist ein ähnlicher Gedankengang vor Corona bereits auf EU-Ebene aufgegriffen worden, im Rahmen des sogenannten Green Deal. Die nun von vielen Verbänden geforderte Aussetzung des Green Deals würde zu einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft führen und überdies ein massives Problem spürbar verstärken, für das es keinen Impfstoff geben wird: Der Klimawandel und das beschleunigte Artensterben!

Dass die Berücksichtigung anspruchsvoller Umweltschutzziele nicht zu einer Schwächung der Wirtschaft, sondern zu ihrer Stabilisierung und ihrem Wachstum beitragen kann, wird derzeit schon bei vielen Unternehmen (unter anderem Werner & Mertz) beobachtet. Die Frage ist letztendlich, welchem dieser Wiederaufbauzweige politisch Vorrang gegeben werden soll, oder zugespitzter ausgedrückt: Retro-Liberalismus oder ökologische Transformation?

Wir fordern daher:
  • Klimaschutz, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft müssen weiterhin ihre politische Priorität behalten.
  • Die bestehende Gesetzgebung zum Schutz der Umwelt darf nicht abgeschwächt, sondern muss tendenziell verstärkt werden.
  • Die Politik muss den fiskalischen Rahmen setzen für eine mutige, in die Zukunft weisende Energiepolitik (CO2 Bepreisung).
gezeichnet: Reinhard Schneider
Träger des Deutschen Umweltpreises und Inhaber von Werner & Mertz

Werner & Mertz
Seit über 150 Jahren ist die Werner & Mertz GmbH am Standort Mainz vertreten und mit seinen Vertrauensmarken Frosch, Erdal und green care Professional als innovatives Unternehmen auf dem europäischen Markt bestens etabliert. Standorttreue und Innovationsfreude bilden die Basis für neue Impulse, die das Unternehmen mit seinen Produkten und Initiativen immer wieder gibt.

Werner & Mertz hat EMAS-validierte Produktionsstandorte in Mainz und im österreichischen Hallein. Die dort hergestellten Produkte werden über sieben Vertriebsgesellschaften in zahlreiche europäische Länder geliefert - über die Exportabteilung sogar weltweit. Insgesamt zählt die Werner & Mertz GmbH über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Werner & Mertz arbeitet nach den Prinzipien einer umweltschonenden und nachhaltigen Wirtschaftsweise und betrachtet Nachhaltigkeit als gelebte Firmentradition. Mit der Initiative Frosch und gezielten Projektpartnerschaften bereitet Werner & Mertz zukunftsweisenden nachhaltigen Lösungen den Weg und gibt neue Impulse über die eigene Branche hinaus. 

Kontakt:
Werner & Mertz GmbH, Birgitta Schenz | BSchenz@werner-mertz.comwww.werner-mertz.de

Gesellschaft | Politik, 10.06.2020

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Lunch & Learn: Begeisterung für die Erde!
Wie gelingt der ökologische Wandel?
online
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Energie

Kläranlage plus Photovoltaik ergibt saubere Energie
Faltdach-Anlage über Neuwieder Kläranlage ans Netz angeschlossen
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Mikrowechselrichter für kleine Solaranlagen mit 4 Solarmodulen für eine einfachere Installation via Bluetooth-Unterstützung

Ziel übertroffen: Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ stiftet 1,1 Millionen Bäume für den deutschen Wald

RIGK auf der IFAT 2024:

Recruiting: weibliche Talente für männerdominierte Branchen

Ein Gruß zum Tag der Erde

Incycle – rundum nachhaltig

PTA IT-Beratung erhält Siegel „Klimaneutral durch Kompensation“ von PRIMAKLIMA

Porsche engagiert sich für die Kinderhospizarbeit

  • toom Baumarkt GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Engagement Global gGmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig