Internet: Klimakiller oder -retter?

Was Verbraucher, Unternehmen und Wirtschaft tun können

Der globale Datenverkehr wächst. Welche Folgen das konkret für Energieverbrauch und Klima hat und in der Zukunft haben wird - darüber gibt es sehr widersprüchliche Aussagen. Alarmierende Schätzungen sind eher fragwürdig, sagen nun die beiden Klimaschutzexperten Boris Demrovski und Christian Noll.
 
© King Kong KlimaFür den Podcast "King Kong Klima" haben sie Aussagen aus Studien von NGOs und Unternehmen ausgewertet: "Vergleiche mit dem Flugverkehr lassen außen vor, dass knapp die Hälfte der Menschen auf der Welt regelmäßig das Internet nutze, aber nur wenige Prozent regelmäßig fliegen. Während dem Internet häufig die Produktion alle Endgeräte wie Fernseher und Smartphones zugeschlagen werden, blieben etwa die Klimawirkungen in hohen Flughöhen außen vor."

Die Tatsache, dass durch höhere Energieeffizienz der Energieverbrauch in den letzten Jahren trotz wachsenden Datenmengen kaum gestiegen ist, spreche eher gegen dramatische Zuwächse bei den Treibhausgasemissionen, meint Noll. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts ISI hängt die zukünftige Entwicklung es vor allem von politischen Rahmenbedingungen ab. Diese haben Einfluss, ob durch Digitalisierung der Energieverbrauch in Europa bis 2050 um 5 % sinkt oder um 11 % steigt. Betreiber von Rechenzentren und Netzwerken sind gefordert in Effizienz, Abwärmenutzung und Erneuerbare Energien zu investieren und die Politik kann hierfür Standards und Rahmenbedingungen setzen, so Podcastmacher Boris Demrovski. Doch auch das Nutzungsverhalten der privaten NutzerInnen ist entscheidend. Zwar nehme der Stromverbrauch privater Endgeräte eher ab, dafür stiege der Verbrauch durch Rechenzentren. Video-Streaming etwa habe inzwischen einen hohen Anteil am globalen Datenvolumen. "Darum hat auch jede und jeder Einzelne durch sein Onlineverhalten Einfluss. Streamen in unnötig hoher Auflösungen und Datenmüll in der Cloud, wie Handyfotos, beanspruchen hohe Kapazitäten und damit auch das Klima. Mit wenigen Klicks lässt sich das in den Einstellungen der Geräte klimafreundlich optimieren", so Demrovski.

Das Internet könne aber auch Teil der Lösung sein. Laut einer Umfrage des IT-Verbands Bitkom, sehe die Mehrheit der Deutschen eher Vorteile, etwa für durch intelligente Heizungssteuerungen und Verkehrssysteme oder durch Stromnetze, welche die Nutzung Erneuerbarer Energien fördern. Bei Europas größtem Energieeffizienz-Hackathon #eehack2020 entwickeln Studierende und Young Professionals um die Wette Lösungen, wie die Digitalisierung Klimaschutz attraktiver und einfacher machen kann. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) veranstaltet diesen wieder Ende März in Berlin.

Über King Kong Klima
Konkrete Klimatipps und Wege aus dem Ökodschungel – auch für Schlechtmenschen. Wir können nicht alles richtig machen, aber vieles besser! Wie das geht, erzählen Boris Demrovski und Christian Noll alle zwei Wochen in ihrem Podcast. Boris als Kampagnenmacher für Klimaschutz bei co2online, Christian als Mit-Initiator der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF). Beide haben 2009 das Klimakochbuch mit herausgegeben und knuspern bis heute daran, die besten Rezepte für Klimaschutz im Alltag zu sammeln und zu verfeinern.

Bei King Kong Klima lüften sie die letzten Geheimnisse des Ökodschungels und kämpfen sich für die HörerInnen durch das Dickicht aus Labels, Herausforderungen und Vorurteilen. Klar ist: Den absolut klimaneutralen Lebensstil für Großstadtprimaten gibt es nicht. Und die Politik ist gefragt, nachhaltiges Verhalten zu ermöglichen und zu belohnen. Anfangen können wir trotzdem schon! King Kong Klima ist auf den Streaming-Portalen Spotify, iTunes und Google Podcast sowie auf der Webseite www.kingkongklima.de als Stream oder Download erhältlich. 
 
Kontakt: King Kong Klima, Christian Noll | info@kingkongklima.de | www.kingkongklima.de

Gesellschaft | Politik, 09.03.2020

     
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