DWV ruft zu Klimastreik auf
"Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen"
Der Deutsche Wanderverband (DWV) ruft zum Klimastreik am 20. September auf. Der ursprünglich von Fridays For Future initiierte Aktionstag, an dem auch das sogenannte Klimakabinett zusammen kommt, richtet sich generationenübergreifend an alle Klimaschützer.
Am 20. September werden weltweit voraussichtlich Millionen Menschen streiken, um die Politik dazu zu bewegen, mehr für den Klimaschutz zu tun. Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes (DWV): "Dürresommer, Hitzewellen und Unwetter: Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Als einer der ältesten Naturschutzverbände in Deutschland bezieht der DWV klar Position. Wir fordern die Bundesregierung auf, ihrer im Pariser Klimaabkommen gegebenen Verpflichtung, die Aufheizung des Klimas auf 1,5 Grad zu begrenzen, endlich durch geeignete Maßnahmen zu entsprechen."
Der DWV ruft seine Mitglieder, aber auch alle anderen Naturbegeisterten auf, sich am Streik zu beteiligen und damit dem Ruf nach notwendiger Veränderung Nachdruck zu verleihen. Viele konkrete Maßnahmen für mehr Klimaschutz lassen sich Rauchfuß zufolge gerade auch vor Ort gut umsetzen. So sei es an der Zeit, dass alle beteiligten Akteure - ob Naturschützer, Tourismusverantwortliche oder Waldeigentümer - sich dem gemeinsamen Dialog widmen und für den Erhalt des Waldes mehr Verantwortung übernehmen. Zugleich sei ein attraktiver, intelligenter ÖPNV insbesondere im ländlichen Raum und vor allem am Wochenende nötig. Dabei gehe es auch um Verkehrsvermeidung bei gleichzeitiger Stärkung wohnortnaher Angebote, so Rauchfuß: "Gerade hier leisten die unter dem Dach des DWV organisierten Vereine bereits viel. So ist es deren Kompetenz und Engagement durch die Wege- und Hüttenarbeit zu verdanken, dass viele Menschen vor der Haustür Natur und regionale Kultur erleben können." Dadurch entfielen Fahrten mit dem eigenen Auto zu weiter entfernteren Freizeitdestinationen. "Außerdem sensibilisieren solche Erlebnisse für den Wert von Natur - das beobachten wir gerade bei Kindern immer wieder", so der DWV-Präsident.
Auch wenn in vielen Vereinen bereits einiges für den Naturschutz getan werde, etwa im Insektenschutz, bei der Pflege von Streuobstwiesen oder der Renaturierung von Biotopen, sei es gut, wenn sich alle Natursportler vor Ort noch mehr einmischten, zum Beispiel bei den Fahrgastbeiräten der Verkehrsverbünde für die Vermeidung des Individualverkehrs oder bei der stärkere Nutzung regionaler Produkte.
Gesellschaft | Politik, 10.09.2019
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