Bundestagspetition „Pestizidkontrolle“ zum Schutz von Mensch und Biene ist online

Die Zeichnungsfrist der Bundestagspetition „Pestizidkontrolle" hat Anfang April offiziell begonnen.

Die Zeichnungsfrist der Bundestagspetition „Pestizidkontrolle" hat offiziell begonnen. Menschen jeden Alters und jeder Nationalität können nun vier Wochen lang ihre Unterschrift für die Petition abgeben, die auf der Petitionswebseite des Deutschen Bundestags unter dem Titel „Tierschutz – Reformierung der Risikoprüfung für Pestizide zum Schutz von Bienen und anderen Insekten" zu finden ist.
 
Die Zeichnungsfrist der Bundestagspetition 'Pestizidkontrolle' hat offiziell begonnen. © Thomas Radetzki „Ich freue mich, dass der Bundestag meine Petition endlich freigeschaltet hat. Jetzt sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt, mit einer Rekordbeteiligung ein starkes politisches Zeichen für den Schutz unserer Insekten und Artenvielfalt zu setzen", sagt Initiator Thomas Radetzki. Um sich im Bundestag Gehör zu verschaffen, muss Radetzki nun erst einmal das Quorum von mindestens 50.000 Unterschriften knacken. Die bisher erfolgreichste Bundestagspetition stammt aus dem Jahr 2009 und kam auf 133.778 Unterzeichner. Die ungebrochene öffentliche Anteilnahme am Insektensterben und nicht zuletzt der enorme Erfolg des Volksbegehrens „Artenvielfalt" in Bayern stimme ihn optimistisch, dass dieses Ergebnis zu knacken sei, meint Radetzki.
 
Internationale Studie bestätigt Mängel bei Sicherheitsprüfungen von Pestiziden
Mit seiner Forderung nach einer Reform der Zulassungsverfahren von Pestiziden ist Radetzki, der sich seit Jahrzehnten für das Thema politisch einsetzt, längst nicht mehr allein. Eine erst vor wenigen Tagen veröffentlichte internationale Studie unter Beteiligung der Universität Koblenz-Landau kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, die aktuelle Zulassungspraxis von Pflanzenschutzmitteln verfehle geltende Umweltstandards und trage maßgeblich zum Verlust von Biodiversität und Insektensterben bei.
 
Vergangene Woche hatte die EU-Kommission mit dem Fungizid Chlorothalonil ein weiteres, seit Jahren zugelassenes Pestizid wieder vom Markt genommen, weil nachträglich erhebliche Gesundheits- und Umweltrisiken bekannt wurden. Chlorothalonil gehört zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Pflanzenschutzmitteln. In einem kürzlich erschienenen Interview mit SPIEGEL ONLINE räumt der Chef der EU-Lebensmittelbehörde Efsa, Bernhard Url, ebenfalls Mängel bei den Zulassungsprüfungen und „zu lasche Regeln" für die Anwendung von Pestiziden wie dem besonders umstrittenen Wirkstoff Glyphosat ein.
 
Pestizide
... gelten als eine der Hauptursachen für das weltweite Insektensterben. Ihr massenhafter Einsatz in der konventionellen Landwirtschaft hat wahrscheinlich mit dazu geführt, dass die Gesamtmasse an Fluginsekten an manchen Orten in Deutschland über die letzten 30 Jahre um 76 Prozent zurückgegangen ist. Davon betroffen sind auch bestäubende Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Gerade sie sind für die Fruchtbarkeit unserer Landschaften und damit auch die Produktivität unserer Landwirtschaft unerlässlich.
 
Thomas Radetzki
... ist Imkermeister und hat 30 Jahre lang als Gründer und geschäftsführender Vorstand den Verein Mellifera e. V. geleitet. Als Praktiker war er maßgeblich an der Entwicklung der Richtlinien für ökologische Bienenhaltung in Deutschland und der EU beteiligt und ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der deutschen bienenwissenschaftlichen Institute. Seit 2015 lebt er in Berlin und leitet dort die von ihm initiierte Aurelia Stiftung mit dem Motto „Es lebe die Biene!". Einer seiner Arbeitsschwerpunkte war und ist eine sachgemäße Pestizidkontrolle. Dafür kämpft er mit dem von ihm ins Leben gerufenen „Bündnis zum Schutz der Bienen" aktuell in drei Gerichtsverfahren beim Europäischen Gerichtshof – unter anderem gegen die Zulassungsverlängerung von Glyphosat.
 

Umwelt | Biodiversität, 24.04.2019

     
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