Consumer survey report

Konsumenten der fünf großen EU-Wirtschaftsländer fordern Modemarken und Regierungen zu Verantwortung und Nachhaltigkeit auf

Die heute von Fashion Revolution veröffentlichte Umfrage zeigt, dass Konsumenten*innen innerhalb der fünf größten EU-Wirtschaftsländer mehr über die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Kleidung wissen wollen und erwarten, das Modemarken und Regierungen darauf reagieren. Die Online-Umfrage, an der mehr als 5.000 Menschen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien teilnahmen, wurde von Ipsos MORI im Auftrag von Fashion Revolution anlässlich des Black Friday durchgeführt. Black Friday läutet in den USA offiziell die Weihnachtssaison ein und findet dieses Jahr am 23. November statt. Aufgrund der Sonderrabatte gilt der Black Friday in vielen Ländern als umsatzstärkster Tag im Handel.

Von den Befragten wurde besonders häufig geäußert, dass Modemarken langfristigen Problemen wie Armut, Klimawandel und Umweltschutz sowie Geschlechterungerechtigkeit entgegenwirken sollen – alles Aspekte, die auch Bestandteil der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) bis 2030 sind. Der Einfluss von Mode auf die Umwelt wird demnach als am wichtigsten bewertet (85% nennen Klimawandel und 88% listen es als dringendstes Problem), gefolgt von sozialen Problemen (84% sagen Modelabels sollen sich globaler Armut annehmen und 77% listen es als besonders wichtig).

Der Großteil der Befragten (68%) gibt an, dass es die Aufgabe von Regierungen ist, sicherzustellen, dass Kleidung nachhaltig produziert wird. Die Mehrheit der Befragten stimmt  zu, dass Marken durch Gesetze dazu verpflichtet sein sollten:
  • Menschenrechte einzuhalten, einschließlich der Menschen entlang der Produktionskette (77%)
  • Umweltschutz in jedem Produktionsschritt zu berücksichtigen (75%)
  • Informationen über soziale Auswirkungen des Unternehmens zu veröffentlichen (68%)
  • Informationen über die Umweltauswirkungen des Unternehmens zu veröffentlichen (72%)
  • Informationen über faire und gerechte Löhne zu veröffentlichen
  • Lebensstandard von Frauen in der Produktion zu steigern (72%) 
81% der Konsumentinnen und 72% der Konsumenten gaben an, dass ihnen Geschlechtergerechtigkeit in der Modeindustrie wichtig ist. Die erhobenen Daten zeigen außerdem, dass mehr Frauen (36%) als Männer (27%) daran interessiert sind, dass ihrer Kleidung Tieren nicht schadet. Außerdem zeigt sich, dass die Generation Z und Millennials (im Alter zwischen 16-34) einen gesellschaftlichen Einfluss durch ihren Kleidungskonsum wahrnehmen, im Gegensatz zu den älteren Generationen. In Deutschland geben 41% der Befragten an, dass ihnen eine umweltfreundliche Produktion wichtig ist. Im Ländervergleich gaben in Großbritannien die meisten Befragten an, dass sie Kleidung nur dann kaufen, wenn sie wissen, dass Arbeiter*innen in der Produktion fair entlohnt werden. Allerdings empfinden nur 5% der Briten das Kriterium der lokalen Produktion als relevant für eine nachhaltige Kaufentscheidung, anders als 10% der Befragten in Deutschland. In Deutschland sagen 33% und in Spanien 37% der Befragten aus, dass sie Kleidung vor allem dann kaufen, wenn diese unter sicheren Arbeitsbedingungen hergestellt wurde, während das in Frankreich für 21% der Befragten eine Rolle spielt. 
 
Schon lange ist der „Black Friday" kein eintägiges Shoppingspektakel mehr. Die Rabatte werden inzwischen bis zum „Cyber Monday" verlängert, was einen dramatischen Einfluss auf das Konsumverhalten hat. Fashion Revolutions Global Policy Director Sarah Ditty sagt dazu: "Die Modeindustrie ändert sich nicht schnell genug, was sich auch in der Haltung von Konsument*innen zeigt. Viele Menschen haben das dringende Bedürfnis, mehr darüber zu wissen, wie unsere Kleidung hergestellt wird und dass ihre Kleidung weder der Umwelt noch den Menschen entlang der Produktionskette schadet oder an Tieren getestet wird. Und sie möchten, dass Regierungen sicherstellen, dass Marken und Handel dafür Fürsorgepflicht tragen.”
 
Die Umfrage belegt, dass die Mehrheit der Befragten mehr über die sozialrechtlichen Bedingungen und den Umwelteinfluss von Bekleidung wissen wollen. 67% der Befragten wollen von Marken erfahren, woher die Materialien stammen, die in ihren Produkten verwendet werden, und 59% der Befragten wollen wissen, wie die Kleidung produziert wird. 61% der Befragten sind daran interessiert, was Textilhersteller tun, um die Umwelt zu schützen und ob die Arbeitsbedingungen den UN-Menschenrechten entsprechen. 59% möchten darüber hinaus erfahren, was Unternehmen für die Verbesserung von Lebensbedingungen in den Produktionsländern tun.
 
Fashion Revolutions Transparancy Index, der nach eigenen Kriterien 150 globale Mainstream-Modeunternehmen in 250 Punkten auf ihre Transparenz untersucht und bewertet, zeigt, dass die Bestwerte der geprüften Modemarken im Jahr 2018 zwischen 51-60% liegen. Für die Kaufentscheidung bei einer Modemarke sieht der Großteil der Befragten folgende Punkte als relevant:
  • Erklärender Hinweis auf dem Etikett, warum ein Produkt nachhaltig ist (72%)
  • Angabe auf dem Etikett, woraus ein Produkt gemacht ist (77%)
  • Deutliche Kennzeichnung, woher Materialien stammen und wer sie verarbeitet hat (77%)
  • Offenlegung von Informationen über Löhne und Arbeitsbedingungen (66%)
  • Offenlegung über soziale Aspekte in der Herstellung (70%)
  • Offenlegung über ökologische Aspekte in der Herstellung (74%)
Mehr als drei Viertel der befragten Konsument*innen sind davon überzeugt, dass Modemarken die Fabriken, in denen sie Textilien herstellen lassen, öffentlich machen sollten (80%) sowie die Zuliefererlisten für Materialien preisgeben (77%). Sarah Ditty fügt hinzu: "Wir möchten, dass Bürger*innen, Unternehmen und Regierungen unsere Arbeit dazu nutzen, um Veränderungen in der Modeindustrie voranzutreiben, um andere zu animieren, sich mit sozialen und ökologischen Problemen in der Mode auseinanderzusetzen, und um anzufangen, Fragen über die Auswirkungen unserer Kleidung zu stellen."
 
Kontakt: Fashion Revolution | press@future.fashionhttp://fashionrevolution.org/

Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 21.11.2018

     
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