Zahl der Elektroautos steigt weltweit von zwei auf über drei Millionen

Weltweite Wachstumsrate von 55 Prozent bei den Neuzulassungen

Anfang 2018 ist der Bestand an Elektroautos weltweit auf 3,2 Millionen gestiegen. Im Reich der Mitte sind davon 1,2 Millionen unterwegs, gefolgt von den USA mit 750.000. Deutschland liegt mit knapp 93.000 weiterhin nur auf Platz 8. Die Neuzulassungen stiegen im vergangenen Jahr auf 1,2 Millionen Pkw – ein neuer Rekord. Das hat eine aktuelle Erhebung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ergeben. Der Analyse der Forscher zufolge konnten die chinesischen Hersteller BYD und BAIC auch die meisten Neuzulassungen für sich verbuchen. Der erfolgreichste westliche Hersteller war wie auch im Vorjahr Tesla mit 86.700 Neuzulassungen, trotz der Verzögerungen beim Modell 3. BMW hat es auf Platz 4 geschafft, gefolgt von VW auf Platz 5.
 
Die Zahl der Elektroautos steigt weltweit von zwei auf über drei Millionen. © Joenomias / pixabay.comDiese und viele weitere Ergebnisse rund um die Elektromobilität stehen hier.
 
Bald 25 Millionen Elektrofahrzeuge: Großer Umsatz mit Batterien
Die Wachstumsrate der Neuzulassungen im Jahr 2017 ist mit rund 55 Prozent, wie auch in den vorangegangenen Jahren, sehr hoch. „Bleibt sie annähernd auf diesem Niveau, wird die Zahl der jährlich zugelassenen E-Fahrzeuge 2025 bei mehr als 25 Millionen liegen", sagt Prof. Werner Tillmetz, ZSW-Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien. Dies entspricht der Ankündigung vieler Hersteller, in nur sieben Jahren ein Viertel ihrer Produktion auf E-Fahrzeuge umgestellt zu haben.
 
„Solche Wachstumsraten erfordern auch enorme Erweiterungen in der Zellproduktion", betont Tillmetz. „Mehr als 1.000 Gigawattstunden Zell-Kapazität pro Jahr werden dann vom Markt benötigt. Das entspricht zwanzig neuen Giga-Batteriefabriken und mehr als 100 Milliarden Euro Investitionen – in nur wenigen Jahren. Um die sich bereits heute abzeichnenden Versorgungsengpässe und strategischen Abhängigkeiten zu vermeiden, ist eine breite Investitionsoffensive der deutschen und europäischen Industrie notwendig, so Tillmetz weiter.
 
1,2 Millionen auf Chinas Straßen. USA auf Platz zwei
Der strombasierte Verkehr entwickelt sich in vielen Ländern rasant – allen voran in China. Das Land ist Spitzenreiter bei Bestand und Neuzulassungen und ist damit der weltweit dynamischste Markt: 1.212.280 E-Autos rollen derzeit auf Chinas Straßen. Durch die 579.000 Neuzulassungen gab es 2017 fast eine Verdopplung. Auf Platz zwei stehen nach wie vor die USA mit einem Bestand von 751.510 E-Mobilen. Im vergangenen Jahr kamen 195.140 hinzu. Japan nimmt mit einem Bestand von 201.410 Pkw den dritten Rang ein. Norwegen liegt auf dem vierten Platz: 187.270 zählten die Behörden, ein Plus von 62.320. Bezogen auf die Gesamtzahl an Pkw führt Norwegen das Ranking an: Der Anteil an Neuzulassungen betrug 2017 39,3 Prozent, der Anteil am Bestand 6,2 Prozent.
 
Deutschland schneidet im internationalen Vergleich zwar immer noch relativ schlecht ab. Von 2016 auf 2017 hat sich die Zahl der E-Fahrzeuge jedoch auf 92.740 nahezu verdoppelt. Der Zuwachs betrug 54.490. Mit dem Plus befindet sich die Bundesrepublik gleichauf mit Japan, aber noch hinter Norwegen mit seinen nur etwa fünf Millionen Einwohnern. Der Anteil der Neuzulassungen lag in Deutschland bei 1,6 Prozent.
 
Deutschlands Autoindustrie holt bei Neuzulassungen auf
Global erfolgreichste Hersteller sind „Build Your Dreams" (BYD) und BAIC (Beijing Automotive Industry Holding) aus China mit jeweils rund 100.000 im Jahr 2017 zugelassenen Elektroautos. Auf Platz drei der weltweiten Skala befindet sich Tesla mit 86.770 E-Autos. Die Deutschen Hersteller konnten sich bei den Neuzulassungen 2017 gut positionieren. BMW schaffte mit 67.940 Fahrzeugen Rang 4 gefolgt von VW mit 52.250 E-Autos. Insgesamt konnte die deutsche Industrie rund 146.000 E-Fahrzeuge weltweit absetzen. Davon kamen nur 24 Prozent, 35.000, auf dem heimischen Markt auf die Straße.
 
„Trotz des schwachen heimischen Marktes befindet sich die deutsche Autoindustrie auf einem guten Weg zum wettbewerbsfähigen Anbieter", sagt Prof. Werner Tillmetz. „Um mit der weltweiten Dynamik weiter Schritt halten zu können müssen jedoch weitere, große Anstrengungen folgen."
 
Gezählt wurden Fahrzeuge, die Strom tanken Erfasst haben die ZSW-Wissenschaftler Pkw mit batterieelektrischem Antrieb, Range Extender und Plug-In Hybride, d.h. alle Fahrzeuge, die mit Strom betankt werden. Nicht berücksichtigt wurden Full- und Mild-Hybridfahrzeuge sowie Fahrzeuge mit Brennstoffzellentechnologie. Die Auswertung basiert unter anderem auf Daten des Kraftfahrtbundesamts sowie internationaler Behörden und Verbände.
 
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 235 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Hinzu kommen 90 wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte. Das ZSW ist Mitglied der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW), einem Zusammenschluss von 13 außeruniversitären, wirtschaftsnahen Forschungsinstituten.
 
Kontakt: 
Annette Stumpf, Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)

Technik | Mobilität & Transport, 15.02.2018

     
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