Bananenfinca Platanera Río Sixaola kooperiert mit lokaler Grundschule Sand Box im Rahmen eines Umweltbildungsprojekts
Das Problem des Umgangs mit Müll und der richtigen Müllentsorgung wird angegangen
Wer schon einmal in Sixaola im Süden Costa Ricas war, der weiß um das, was in hiesigen Reisekatalogen meistens unerwähnt bleibt: Müll und ganz besonders Plastikmüll. Der Umgang mit Müll und speziell richtige Müllentsorgung ist vielerorts und weltweit ein Problem. Selbst in einer überdurchschnittlich umweltbewussten Nation wie Costa Rica sind Landstriche mit Müll versetzt. Müll wird auch aus dem Meer angespült, Plastikflaschen bleiben in Mangroven – Kinderstube von vielen Meeresbewohnern - besonders gut hängen. Ein staatliches Recyclingprogramm gibt es bereits in Costa Rica. Doch Abfall wird nicht selten dort entsorgt, wo man geht oder steht. Oder in Haufen aufgetürmt und dann mithilfe von Benzin verbrannt. Es fehlt an Bewusstsein für Mülltrennung und Recycling.
Die Bananenfinca Platanera Río Sixaola betreibt schon seit vielen Jahren einen akribischen Umgang mit Müll. Auf der Finca angefallener Abfall wird getrennt und recycelt. Jeder Schnipsel Plastik wird auf 275ha Farmgelände eingesammelt. Regelmäßig kümmert sich das Team der Finca auch um die Umgebung und sammelt dort ebenfalls den Müll ein. Eines Tages saß das Führungsteam bei einer Banane beisammen und resignierte, denn schon wieder wurde neben der Finca eine Lade Müll im Graben entleert. Aus Undenkbar wurde Umdenkbar: wenn den Erwachsenen das recyceln schwerfällt, muss der Nachwuchs überzeugt werden. Dies war die Geburtsstunde des Umweltbildungsprogramms mit der lokalen Grundschule Sand Box.
Der Schulleiter Héctor Hérnandez Bolívar unterstützte die Idee sofort. Die Herzen der insgesamt 117 Schüler und Schülerinnen waren spätestens nach der ersten Aktion gewonnen: die Begradigung des Fußballplatzes. Die Herzen der Eltern eroberte das Fincateam durch Verbesserung der Sicherheit: rostige Eisennägel an Spielgeräten wurden abgesägt und die Geräte frisch gestrichen. Schließlich war Zeit für Inhalte: In einer mehrwöchigen Projekteinheit zum Thema Müll wurde Vermeidung, Wiederverwertung und fachgerechte Entsorgung von Abfall thematisiert. Es fanden theoretische Lehreinheiten zu Konsequenzen für Umwelt und Mensch statt, die Finca wurde besucht und anschließend gab es einen Praxisteil, in dem die Schulkinder aus alten Plastikflaschen und Nylonschnüren Blumentöpfe bastelten. Diese Töpfe wurden mit Humus von der Finca befüllt und Kräuter und Salate gesät.
Als deutlich wurde, wie groß die Freude über die neuen Blumentöpfe unter den Kindern ist, startete direkt die nächste Aktion: Das Team der Platanera Río Sixaola legte einen Schulgarten mit drei kleinen Gewächshäusern an, die nun von den Kindern - unterstützt durch das Fincateam - beackert werden.
Kontakt:
Volker Ribniger, Platanera Río Sixaola | volker@bananen.de | www.bananen.de
Gesellschaft | Bildung, 18.09.2017
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