Verbände fordern Stopp des Tiefseebergbaus!

Kein Wettlauf um Rohstoffe auf Kosten von Umweltschutz und Menschenrechten

Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), PowerShift, Brot für die Welt, Fair Oceans, MISEREOR, Stiftung Asienhaus, Forum Umwelt und Entwicklung

Schätze am Meeresgrund: Manganknollen. © Alfred-Wegener-Institut/ Sabine KastenMit der heutigen internationalen Tiefseebergbaukonferenz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zeigt die Bundesregierung erneut ihr deutliches Interesse, eine Führungsrolle bei der Einführung des Tiefseebergbaus übernehmen zu wollen. Deutschland besitzt bereits Erkundungslizenzen für 85.000 km² Meeresboden im Zentralpazifik und dem Indischen Ozean. Umwelt- und Entwicklungsorganisationen äußern große Bedenken über die unkalkulierbaren Risiken des Tiefseebergbaus. Sie fordern den Stopp aller Vorhaben zum Abbau mineralischer Ressourcen in der Tiefsee und betonen stattdessen die Notwendigkeit alternativer Strategien zur Senkung des Rohstoffverbrauchs, zur Verbesserung des Meeressschutzes und der Menschenrechte der indigenen Völker.

„Es ist ein Wettlauf um die Meeresschätze im Gange, bei dem das  sorgsame Abwägen der  Risiken von Eingriffen in die Tiefsee für die Umwelt und den Menschen  droht auf der Strecke zu bleiben", erklärt Nadja Ziebarth, BUND-Meeresschutzreferentin. „Dem Wissen über die Ökologie der Tiefsee fehlen nach wie vor grundlegende Erkenntnisse, um die Auswirkungen des Tiefseebergbaus abschätzen zu können. Der  Abbau von einzigartigen Habitaten führt zu gravierenden und irreparablen Schäden in der sensiblen Tiefsee."

„Der geplante Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee schlägt einen vollkommen falschen Pfad ein und verletzt grundlegende Rechte der direkt betroffenen Menschen”, ergänzt Michael Reckordt, Koordinator des zivilgesellschaftlichen Netzwerks Arbeitskreis Rohstoffe. „Anstatt immer neue Rohstoffquellen zu erschließen, müssen wir den Rohstoffverbrauch absolut reduzieren. Die Regierung sollte sich daher stärker für geschlossene Rohstoffkreisläufe, intelligentes und nachhaltiges Produktdesign sowie menschenrechtliche Sorgfaltspflichten für rohstoffnutzende Unternehmen einsetzen", so Reckordt.

„Der pazifische Blick auf die Welt trennt nicht zwischen Land und Meer. Ozeanien wird als ein flüssiger Kontinent betrachtet", sagt Francisco Marí, Referent für Agrarhandel und Fischerei bei Brot für die Welt." Den Tiefseebergbau mit all seinen unwägbaren Risiken lehnen unsere pazifischen Partner als unverantwortlich ab. Sie wollen nicht wie zu den Zeiten der Atombombenversuche zu einem Experimentierfeld werden. Wie sie, so fordern auch wir einen Stopp aller Vorhaben zum Tiefseebergbau."

Kontakt:
Nadja Ziebarth, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) | nadja.ziebarth@bund.net
Michael Reckordt, PowerShift - Verein für eine ökologisch-solidarische Energie- & Weltwirtschaft e.V. | Michael.Reckordt@power-shift.de
Francisco Marí, Brot für die Welt | francisco.mari@brot-fuer-die-welt.de
Kai Kaschinski, fair oceans | verein.intkom@gmx.de
Klaus Schilder, MISEREOR e. V. | klaus.schilder@misereor.de  
Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus | monika.schlicher@asienhaus.de
Marie-Luise Abshagen, Forum Umwelt und Entwicklung | abshagen@forumue.de


Umwelt | Ressourcen, 13.12.2016

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Der Wert der Böden

forum 03/2025

  • Zukunftsfähig essen
  • Klima-Transitionsplan
  • Wasser in der Krise
  • Omnibus
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
20
JUN
2025
Lunch & Learn, AI@work?
Wie KI aus aller Munde in alle Hände kommt!
online
21
JUN
2025
Woche des Wasserstoffs 2025 (WDW)
Wasserstoff erleben
deutschlandweit
26
JUN
2025
Von Lessons Learned zur Best Practice: ESG bei VAUDE
Holistische ESG-Transformation - Deep Dive bei Pionieren
Online-Event
07
JUL
2025
Grüner Wirtschaftstag 2025
Menschen, Ideen, Tatkraft
10117 Berlin
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Hat das Instrument der Demonstrationen ausgedient?
Christoph Quarch betrachtet die Massendemonstrationen in Georgien, Serbien und der Türkei
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Nachhaltigkeitskompetenzen ausbauen – vom Zertifikat bis zum „Sustainable MBA“

Wenn die Erde verwüstet… schaffen wir Lösungen!

"Die grüne Muse – Hanf im Spiegel großer Meister"

Mehrweg mit Mehrwert: Olivenöl „Selection“ in der Pfandflasche

Demokratie im Dialog: Schüler*innen gegen Desinformation

Tchibo launcht Refurbished-Angebot für Kaffeevollautomaten

Nachhaltige Büroausstattung mit Refurbished IT

Gemeinwohl-Ökonomie Rheinland Summit 2025, 24./25. Juni in Köln

  • Engagement Global gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • toom Baumarkt GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • NOW Partners Foundation
  • circulee GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG