Globale Märkte - Globale Verantwortung

23.1.2016, 11:00 - 17:00 Uhr, 79110 Freiburg

fast fashion - fair Fashion: Diskussionsveranstaltung

In Zusammenarbeit mit mehreren Verbraucherzentralen wurde die Deutsch-Afrikanische Verbraucherschutz-Initiative fast fashion - fair Fashion ins Leben gerufen. Auf der Diskussionsveranstaltung werden gemeinsam mit afrikanischen und deutschen Referentinnen aus Politik und Wirtschaft wichtige Fragen rund um den deutsch-afrikanischen Verbraucherschutz diskutiert und bearbeitet.

Das Ziel

Foto: Stiftung Partnerschaft mit Afrika e.V.Gemeinsam mit den Verbraucherzentralen möglichst vieler Bundesländer, afrikanischen Verbraucherschutzorganisationen wie der nationalen Föderation ivorischer Verbraucherschutzorganisationen (FAC), JournalistInnen sowie VertreterInnen der deutschen und afrikanischen Zivilgesellschaft soll ein dauerhaftes Forum für deutsche und afrikanische Verbraucherschutzfragen ins Leben gerufen werden.

Die Workshops haben zum Ziel, KonsumentInnen und VerbraucherschützerInnen besser zu informieren, lösungsorientierte Handlungsoptionen aufzuzeigen und nachhaltiges Engagement zu erzeugen

Warum brauchen wir die Deutsch-Afrikanische Verbraucherschutz-Initiative? Menschen aus Deutschland und afrikanischen Ländern sind sich in Verbraucherfragen näher als man denkt, sie konsumieren beispielsweise gleiche Waren und Dienstleistungen und partizipieren am gleichen globalen Markt. Dabei haben sie ähnliche grundlegende Ansprüche, zum Beispiel gute Qualität und günstige Preise. Sie möchten auch wissen, woher ihre Konsumgüter stammen und welche globalen Auswirkungen ihr Konsumverhalten hat. Deutschland und die Länder Afrikas müssen deshalb auf diesem Gebiet stärker zusammenarbeiten. Gemeinsam mit unseren Partnern aus den Verbraucherzentralen, der Zivilgesellschaft und unserem ExpertInnennetzwerk in Afrika bauen wir deshalb langfristig eine deutsch-afrikanische Verbraucherinitiative auf. Diese soll gemeinsam Themen aufgreifen, die beide Seiten betreffen, und partnerschaftlich Lösungen entwickeln. Im Rahmen dieses Projektes wird gemeinsam mit den deutschen Verbraucherzentralen eine Reihe von öffentlichen Informationsveranstaltungen durchgeführt. Hier möchten wir Informationen bereitstellen, KonsumentInnen in ihren Handlungsoptionen bestärken die Chancen globaler zivilgesellschaftlicher Kooperation vermitteln, die Verbraucherzentralen nachhaltig aktivieren, zivilgesellschaftliches Engagement fördern und das vorherrschende Afrikabild verbessern. Dabei sind wir in verschiedenen Themenfeldern mit komplexen Problemen und Fragestellungen konfrontiert:

Lebensmittel
Vielen Europäern sind die globalen Auswirkungen von industrieller Massenproduktion, Agrarsubventionen und ungenügenden Exportkontrollen, die ihren Ursprung in Deutschland und Europa haben, noch kaum bekannt. Dabei sind sie in aller Welt alltäglich spürbar, besonders in Afrika. Ein Beispiel hierfür ist die industrielle Massenproduktion von Geflügel in Europa, deren Rest- und Abfallprodukte (Schenkel, Füße, Innereien, etc.) als Billigimporte in vielen westafrikanischen Ländern nicht nur die inländische Produktion mit Dumping-Methoden aus dem Markt drängt, sondern wegen häufig unterbrochener Kühlketten eine gesundheitliche Gefährdung mit sich bringen. 

Elektroschrott
Der steigende Konsum von Handys und Fernsehern etc. bedeutet, dass auch immer mehr gebrauchte und kaputte Geräte als Elektroschrott weggeworfen werden. Hersteller, Umweltschützer und Verbraucherorganisationen betonen dabei stets, wie wichtig die Wiederverwertung ist. Nicht bekannt ist jedoch, dass dank ungenügend kontrollierter Handelswege der zum Recycling bestimmte Elektroschrott containerweise in afrikanischen Häfen landet (in Ghana bis zu 500 Schiffscontainer pro Monat). Obwohl der Export von defekten Elektrogeräten seit der Baseler Konvention von 1992 illegal ist, werden afrikanische Märkte nicht nur mit alten und z.T. gefährlichen Elektrogeräten überflutet, sondern auch illegale Müll- und Wiederverwertungsdeponien massenhaft beliefert. In Ghana, z.B., befindet sich eine der größten Elektromülldeponien Afrikas, auf denen Subsistenzarbeiter unter extrem gesundheitsgefährdenden und umweltschädlichen Bedingungen einen Bruchteil der Rohstoffe in Handarbeit wiedergewinnen und mit geringen Erträgen verkaufen.

Textilien
Nach Marokko, Ägypten und Algerien werden sich in naher Zukunft auch signifikante Produktionsstandorte in Ländern wie Kenia, Äthiopien und Südafrika etablieren. Nicht erst seit der Debatte um Gütesiegel für Sozial- und Umweltstandards bei der Produktion von Kleidung und anderen Textilien steht fest: Deutsche KonsumentInnen können und müssen auch hier mehr Verantwortung beim Kauf übernehmen. Auf der anderen Seite werden viele afrikanische Volkswirtschaften mit importierter gebrauchter Kleidung aus Deutschland und anderen Industrieländern überschwemmt. Inländische Produzenten sind oftmals mit einem Überangebot und Dumpingpreisen konfrontiert und können ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht rechtzeitig anpassen.


Diese Themen verdeutlichen beispielhaft, dass globale Konsum- und Produktionskreisläufe besser hinterfragt werden müssen:
Welche Produkte konsumieren wir tagtäglich, die aus Afrika und anderen Ländern des globalen Südens stammen? Welche Güter exportieren wir nach Afrika und wie groß ist deren Mehrwert für afrikanische KonsumentInnen? Wo entstehen im globalen Kreislauf von Rohstoffgewinnung, Produktion, Konsum und Entsorgung Mehrwerte – und wer profitiert davon wie stark? Welche Qualitätsstandards bei Konsum und Produktion gibt es – und wie vertrauenswürdig sind sie?

Wie funktioniert deutsch-afrikanischer Verbraucherschutz?
Im ersten Schritt vernetzen wir Organisationen und Initiativen, die sich für den Verbraucherschutz einsetzen. Mit einem besonderen Augenmerk auf die Zusammenarbeit mit den Partnerinnen und Partnern in Afrika werden dabei gemeinsam Kernthemen identifizieren.

Der Aufbau des German-African Consumer Council startete mit regionalen Workshops in Deutschland, von denen die ersten beiden im November 2013 in Köln und im Februar 2014 in Hamburg bereits erfolgreich stattfanden. Unterstützt wurden die Stiftung dabei von dem Kooperationspartner DAKO e.V. Die Regionalworkshops haben zum Ziel, im Laufe des Jahres 2014 eine gemeinsame deutsch-afrikanische Verbraucherschutzkonferenz zu organisieren, auf der gezielt eines der akutesten Themen ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gebracht wird. Gleichzeitig werden zu verschiedenen Unterthemen (Müllverklappung, Restfleischexport, gefälschte Medikamente etc.) Einzelinitiativen initiiert, die eine langfristige Lösung der Probleme fördern sollen.

Als weit sichtbares Zeichen der Zusammenarbeit werden diese Initiativen einmal im Jahr in Deutschland und in einem afrikanischen Land eine große Konferenz abhalten. Gemeinsam mit verschiedenen Teilen der Bevölkerung wird hier ein Verbraucherschutzanliegen aufgegriffen und besonders intensiv behandelt. Diese Präsentation der gemeinsamen Anliegen der deutsch-afrikanischen Partnerschaft soll gleichzeitig ein Zeichen setzen für ein besseres Verständnis des jeweils anderen Kontinents und seiner Menschen.

Location:
79110 Musikschule Haas Freiburg, Mühlhauserstr.10 

www.german-african-partnership.org

Veranstalter: Stiftung Partnerschaft mit Afrika e.V.


     
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