Marlehn Thieme über gelebte Verantwortung

Politik braucht mehr Mut zur Nachhaltigkeit

"Bei der Energiewende, dem Klimaschutz bis zur digitalen Selbstbestimmung müssen wir die Zukunft unserer Kinder viel entschiedener vor Augen haben", sagte Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE), bei dessen Jahreskonferenz. Wer seinen Lebensstil, seinen Konsum und die Produkte, die er kauft, an Nachhaltigkeitskriterien ausrichte, sei nicht lustfeindlich, sondern modern und aufgeschlossen. "Das ist gelebte Verantwortung", führte sie weiter aus, "das sollte zur ganz persönlichen Haltung, zur Herzenssache werden."

Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rats für Nachhaltige Entwicklung, dankt der Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre Rede bei der 14. Jahreskonferenz 'verstehen - vermitteln - verändern' © Rat für Nachhaltige Entwicklung Diese Haltung müsse endlich von Herstellern, Handel und Politik aktiv unterstützt werden. Die Vorsitzende des RNE forderte insbesondere die Bundesregierung auf, den Umbau zu nachhaltigem Wirtschaften und Konsumieren durch einen verbindlichen Rahmen voranzutreiben. Bisher habe in dieser Legislaturperiode die Nachhaltigkeit keine Rolle gespielt. Thieme: "Ich wünsche mir mehr Mut, die Nachhaltigkeit zu einem Barometer für die Politik zu machen, und das auch auf internationaler Ebene." Zwar finde die Nachhaltigkeit allgemein Zustimmung, aber diese bleibe zu oft vage und ohne konkrete Folgen. Beispielsweise müsse die Politik den Deutschen Nachhaltigkeitskodex endlich auch bei öffentlichen Unternehmen zur Richtschnur machen. "Was für Ludwig Erhard einst die soziale Marktwirtschaft war, muss für uns heute die nachhaltige Entwicklung sein!

"Akuter Handlungsbedarf bestehe in der Energiewende, sagte Alexander Müller, RNE
Mitglied und Nachhaltigkeitsexperte. "Wir brauchen eine Nachhaltigkeitsstrategie für den gesamten Energiemarkt", so Müller, "Die spezifischen Kosten für Solarstrom sind von anfangs 60 Cents auf heute rund 10 Cents pro Kilowattstunde gesunken. Diese Kostenvorteile kommen bei den Verbrauchern nicht an, im Gegenteil, unsere Stromrechnungen steigen."

Deshalb habe sich der RNE intensiv mit den Energiekosten beschäftigt. Mit einem Gutachten bringe der RNE erstmals Transparenz in die Debatte um Stromkosten. Müller: "Die Analyse zeigt, dass die Stromerzeugung weder aus erneuerbarer Energie noch in konventionellen Kraftwerken für umsonst zu haben ist. Künftig notwendige Investitionen lassen sich nicht ausschließlich durch die Verbraucherpreise aufbringen." Hier seien grundsätzlich neue Ansätze nötig. "Wir haben auch nicht das gesamte Eisenbahnnetz Deutschlands nur aus dem
Verkauf von Fahrkarten bezahlt", so Müller.

"Die Bundesregierung muss hier und heute Verantwortung übernehmen und entscheiden, wie die Energieversorgung langfristig finanziert werden kann", so Müller. "Eine wichtige Option sei der vorgeschlagene Vorleistungsfonds, der Energie für den Endverbraucher bezahlbar hält." Für einen engagierten Ausbau der Erneuerbaren Energien über die jetzt schon erreichten 25 Prozent sowie einen ambitionierten Klimaschutz liefere das RNE-Gutachten allen Beteiligten in Politik, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen Fakten und Handlungsoptionen.

Der Rat
Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an, die von der Bundeskanzlerin für eine Mandatszeit von drei Jahren berufen werden. Zu den Aufgaben des Rates gehören die Entwicklung von Beiträgen zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Beiträge, um Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.

Mehr unter www.nachhaltigkeitsrat.de

Das angesprochene Gutachten ist HIER verfügbar!
  
 
Kontakt:
Rat für Nachhaltige Entwicklung, Hans Stehling 

Gesellschaft | Politik, 04.06.2014

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Watervent
Funding in the Water Nexus
10623 Berlin
29
APR
2024
DIGISUSTAIN
B2B Konferenz & Networking Hub für Nachhaltigkeits-Pioniere
60327 Frankfurt am Main
06
JUN
2024
SustainED Synergy Forum 2024
SustainED Synergy – unser 6-Monate CSRD Consulting für Ihr Unternehmen!
73728 Esslingen am Neckar
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

"Demokraten sollten immer auch das Recht haben, zu ihren Feinden auf wirkungsvolle Weise „Nein“ zu sagen"
Christoph Quarch begrüßt die Idee, Björn Höcke die politischen Grundrechte zu entziehen und schlägt die Einführung von "Nein"-Stimmen vor.
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Die Sonne ernten – only 'Made in China'?

Solarhersteller Meyer Burger kündigt Mitarbeitern und beschließt Aus in Freiberg/Sachsen

Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb 2024:

"Nachhaltigkeit muss kein Verzicht sein"

Nachhaltig schön gestalten: Prima Klima für den Außenbereich

Econocom startet “Impact“:

Sticker Gizmo wählt NatureFlex™ als erneuerbares und kompostierbares Facestock-Material für seine Etiketten

Innovatives urbanes Wohnen mit Biome:

  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • toom Baumarkt GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • Global Nature Fund (GNF)
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig