Dämmstoffe

Die „versteckten Champions“ am Bau

Sicher, klimaneutral und bezahlbar, so hat die Bunderegierung die Ziele der Energiewende definiert. Der Gebäudebereich spielt dabei die Schlüsselrolle. Drei Viertel der Energie in Haushalten wird dafür aufgewandt, Innenräume auf angenehmen 21°C zu halten – für Wärme, die leider durch schlecht gedämmte Dächer, Wände und Böden in die Umwelt entweicht.
 
Steildachsanierung mit Aufsparrendämmung © IVPUDer hohe Energiebedarf, der aus Gebäudeheizungen resultiert, ist auch volkswirtschaftlich relevant. Jeder Euro, der ausgegeben wird, um Energie effizienter zu nutzen, kommt nicht nur dem Klimaschutz zugute, sondern bringt auch mehr Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach könnten in Deutschland bereits im Jahr 2020 das Wirtschaftswachstum um ein halbes Prozent und die Zahl der Arbeitsplätze um 30.000 höher liegen.
 
Die energetische Sanierung: für Handwerker ein Wachstumsmotor
Die energetische Sanierungsrate soll von derzeit jährlich 0,8 auf künftige 3 Prozent steigen. Das Ziel: bis 2050 wird ein „klimaneutraler" Gebäudebestand erreicht. So gibt es z. B. für Dachhandwerker viel zu tun: 550 Millionen Quadratmeter Dachfläche, eine Fläche größer als der Bodensee, entsprechen noch dem energetischen Standard vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977, haben also keine oder eine nur unzureichende Dämmung und stehen in den nächsten Jahrzehnten zur Sanierung an.
 
Dämmstoffe: effizient, vielfältig, nachhaltig
Energetischer Zustand von Dächern im Bestand © IVPUHeute bedeutet „besser dämmen" nicht unbedingt „dicker dämmen". Dämmstoffinnovationen wie Vakuumisolationspaneele (VIPs) oder Aerogele sind aufgrund ihres Preises und ihrer Eigenschaften zwar auf wenige Anwendungen beschränkt. Aber auch die herkömmlichen Dämmstoffe wurden weiterentwickelt. So sind beispielsweise heutige Polyurethan-Dämmstoffe (PU) der Wärmeleitfähigkeitsstufe WLS 023 bei gleicher Dämmleistung nur etwa halb so dick wie konventionelle Holzfaserdämmstoffe, dazu noch leicht und universell einsetzbar.
 
Dämmsysteme können mehrere Funktionen übernehmen. Aufsparrendämmungen oder Dämmelemente für die oberste Geschossdecke besitzen Funktionsschichten, die Regensicherheit, mechanische Beanspruchbarkeit und Wärmedämmung gleichermaßen sicherstellen. Spezielle Anwendungen wie beispielsweise Fertiggauben können aus einer Holzrahmenkonstruktion mit einem Dämmkern individuell vorgefertigt werden.
 
Dämmstoffe bilden eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltige Gebäude. Umweltproduktdeklarationen (EPDs) des Instituts für Bauen und Umwelt (IBU) informieren über Treibhauseffekt, Ressourcennutzung und, wenn relevant, spezifische toxische Wirkungen auf Menschen und Ökosysteme. Bei der Bewertung wird der gesamte Lebenszyklus eines Dämmstoffes betrachtet, von der Herstellung über die Nutzungsphase bis hin zur Nachnutzung und Entsorgung.

Mehr Informationen über umweltbewusstes Dämmen und Wohnen im „Grünen Leitfaden" des IVPU auf www.daemmt-besser.de

Technik | Green Building, 27.06.2015
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2015 - Jahr des Bodens erschienen.
     
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