Das sind Deutschlands beste Arbeitgeber 2013

Wettbewerb "Wunscharbeitgeber 2013"

Wir verbringen mehr Zeit im Job als mit der Familie. Kein Wunder, dass die Lebensqualität leidet, wenn Arbeit mehr Last als Lust ist. Welche Arbeitgeber gehen vorbildlich mit ihren Mitarbeitern um?

Foto: © alphaspirit, Fotolia
Sind Arbeitnehmer im Job zufrieden, profitieren besonders die Arbeitgeber: durch niedrige Fluktuation, wenig Krankmeldungen und eine hohe Identifikation mit dem Job. Viele Arbeitgeber versuchen ihre Mitarbeiter an ihr Unternehmen zu binden. Welche Firmen überzeugen dabei wirklich? Um Deutschlands beste Arbeitgeber zu finden, hat die online-Plattform www.csr-jobs.de in Kooperation mit forum Nachhaltig Wirtschaften den Wettbewerb "Wunscharbeitgeber 2013" ausgeschrieben. Eine unabhängige Jury wählte unter den vielversprechenden Einsendungen namhafter Unternehmen nur die zehn besten aus. Dabei achtete sie etwa darauf, ob die Bewerber ihren Mitarbeitern Fortbildungen ermöglichen und wie divers deren Belegschaft ist. Welche Kultur im Unternehmen besteht, wie es sich sozial engagiert und welche Maßnahmen zum Umweltschutz umgesetzt werden. forum präsentiert die zehn Gewinner des CSR Job Awards "Wunscharbeitgeber 2013" exklusiv.

ConSol Consulting & Solutions Software GmbH

Das IT-Beratungs- und Softwarehaus mit 230 Mitarbeitern weltweit folgt der These: "Wenn Arbeitsumfeld und Work-Life-Balance stimmen, bringen Mitarbeiter Höchstleistungen". Dafür sorgt das Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten und -orten (Telearbeit) ohne feste Wochenarbeitszeit, mit Elternteilzeit oder der Möglichkeit, sich als Paar einen Arbeitsplatz zu teilen. Das ConSol-Beteiligungsmodell schüttet 50 Prozent des Gewinns an die Mitarbeiter aus. Ein "Ältestenrat" diskutiert mit der Geschäftsleitung über strategische Unternehmensbelange und tauscht Informationen mit den Mitarbeitern aus. ConSol unterstützt auch das soziale Engagement seiner Mitarbeiter. Für einen symbolischen Preis helfen sie "Ärzte der Welt" mit IT-Know-how.
"Die starke Beteiligung der Mitarbeiter an Unternehmensentscheidungen und -gewinn hat die Jury überzeugt".

Dornseif

Mit einem Team von 39 Mitarbeitern bietet Dornseif deutschlandweit professionellen Winterdienst an. Das Unternehmen hat einen Wertekodex und eine Ethikbeauftragte. Der Führungsstil ist familiär. Es wird stets versucht, gemeinnützige oder soziale Zwecke zu unterstützen und dafür Mitarbeiter freizustellen oder Arbeitszeiten anzupassen. In der Region engagiert sich Dornseif mit Sachspenden für Kindergärten oder Schulklassen; neu ist ein Projekt für die Stiftung Mitmachkinder. Hier plant das Unternehmen eine Spendenaktion für Kinder aus einkommensschwachen Familien. Nach Erwerb eines neuen Grundstücks ließ Dornseif ein Umweltgutachten erstellen, baute auf dieser Grundlage sein Umweltmanagement aus und ließ sich dieses und sein Energiemanagement nach DIN ISO 14001 und 50001 zertifizieren. Dornseif hält Mitarbeiter wie Partnerbetriebe zu einer umweltbewussten Arbeitsweise an.
"Die Jury war beeindruckt von der Vielfalt der verantwortungsvollen Maßnahmen, die das kleine Unternehmen strategisch ausrichtet und zielgerichtet kommuniziert."

HypoVereinsbank (HVB)

Das Finanzinstitut arbeitet mit sechs Kernwerten (Vertrauen, Fairness, Transparenz, Respekt, Gegenseitigkeit und Freiheit). Bis 2017 sollen 30 Prozent der Seniorpositionen von Frauen besetzt sein. Ein "Elternzeit-Konzept" unterstützt Kinderbetreuung finanziell und schafft variable Arbeitszeitmodelle mit Homeoffice-Möglichkeiten. Das "Wir für die Region-Programm" bietet Mitarbeitern die Möglichkeit, sich in den Bereichen Employee Volunteering, Gift Matching und bei der Rest-Cent-Initiative (Spenden durch Abrundung des Lohns) einzubringen. Unter den deutschen Finanzdienstleistern gehört das Unternehmen zu den Vorreitern im Umweltschutz. Ab Mitte 2013 soll der gesamte Bankbetrieb klimaneutral gestaltet werden. Auch im Kerngeschäft achtet das Unternehmen auf internationale ökologische und soziale Standards.
Die Jury: "Das CSR-Engagement der HVB ist strategisch durchdacht, bezieht das Kerngeschäft ein und bietet den Mitarbeitern viele Entfaltungsmöglichkeiten".

Kirchner Konstruktionen GmbH

Der Dienstleister der Automobilindustrie mit 123 Mitarbeitern will sich regional und bundesweit als nachhaltiges und gemeinwohlorientiertes Unternehmen positionieren. Dafür wurde eine Gemeinwohlbilanz erstellt. Die Mitarbeiter können sich Prämien monetär und in Form von Arbeitszeit auszahlen lassen. Das Bürogebäude ist barrierefrei erreichbar und bietet ergonomische Arbeitsplätze. Frauen und Männer verdienen dasselbe Gehalt. Arbeitslose Bewerber werden bei Stellenbesetzungen bevorzugt. Das Unternehmen investiert in die Entwicklung eines dreidimensionalen Rollstuhles an der Hochschule Weingarten-Ravensburg und ist Sponsor für Sport- und Kultureinrichtungen. Der Bau eines Blockheizkraftwerkes mit Biogasanteil ist in Planung.
"Die Jury würdigt, dass Kirchner sich auf den Weg gemacht hat und umfassende Maßnahmen ergreift, um sich seinem Ziel der Gemeinwohlorientierung zu nähern."

SAP

SAP bietet seinen weltweit ca. 65.000 Mitarbeitern ein weites Spektrum an Arbeitsmodellen (Teilzeitjobs, Jobsharing, Arbeitszeitkonten, Sabbaticals, Homeoffice). Das Programm "New Working Models" soll Teilzeitkräfte gezielt zu Führungskräften aufbauen - 37 Prozent der Frauen bei SAP arbeiten in Teilzeit. Bis 2017 will SAP 25 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzen. Im Kerngeschäft bietet SAP Lösungen, mit denen Kunden Emissionen und Energieverbrauch überwachen können. SAP will seine Treibhausgasemissionen bis 2020 auf das Niveau von 2000 reduzieren. Dafür bezieht das Unternehmen grünen Strom und kauft grüne Zertifikate. Wegen des Rückgangs des Mitarbeiterengagements unterstützt SAP seine Mitarbeiter noch stärker im Corporate
Volunteering, u.a. mit einem Social-Sabbatical-Programm.
"Die Jury beeindruckte besonders, dass SAP auch seine 'Schwächen' gezielt analysiert und zum Anlass für verbessernde strategische Maßnahmen nimmt".

St. Gereon Seniorendienste

Der gemeinnützige katholische Träger mit rund 300 Beschäftigten bietet Altenpflege, betreutes Wohnen und Tagespflegeinrichtungen. Mitarbeiter genießen ein breites Weiterbildungsangebot zur "Selbstpflege" wie Burnout-Vorbeugung, Stressbewältigung, Rückenschule und Gesundheitsvorsorge durch Ernährung. Wissen und Erfahrungen älterer Mitarbeiter gelten als unverzichtbar und Ökologie als zentral zur Bewahrung der Schöpfung. Das zeigen ein Blockheizkraftwerk, 160 qm Solaranlagen, eine Durchlaufbegrenzung für Wasser, energieeffiziente Geräte sowie die Umstellung von Öl auf Gas und LED-Beleuchtung. Mitarbeiter mit pflegebedürftigen Angehörigen können kostenfrei die Tagespflegeeinrichtungen und die Kurzzeitpflegeeinrichtungen nutzen.
"Die Jury war angetan, dass ein katholischer Träger so viel Offenheit gegenüber anderen Konfessionen zeigt und dadurch die Nächstenliebe wirklich lebt."

Tengelmann

Die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft beschäftigt an ihrem Stammsitz in Mülheim/Ruhr über 400 Mitarbeiter. Gleichbehandlung, faire Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterentwicklung sind zentrale Bestandteile der Firmenphilosophie. Jedem neuen Mitarbeiter wird ein erfahrener Kollege als Pate zur Seite gestellt, der fachlich und persönlich berät und in den Kollegenkreis integriert. Mit Angeboten zur Darm- und Hautkrebsvorsorge unterstützt das Unternehmen die Gesundheitsprävention der Mitarbeiter. Seit 1995 richtet es jährlich einen Volkslauf aus, um Behindertensport zu unterstützen. Im Rahmen der Aktion "Prima Leben" erhalten Kindergärten die Zutaten für ein "gesundes Frühstück" kostenlos. Im Bereich Umwelt ist für den Standort Wissollstraße eine Reduktion der Emissionen bis 2020 um zehn Prozent geplant.
"Die Jury war beeindruckt von den klar definierten Umweltzielen und dem Gesundheitsschutz der Holding. Beteiligungen der Tengelmann-Gruppe sind von der Bewertung ausdrücklich ausgenommen."

TÜV Rheinland

TÜV Rheinland ist eines der international führenden Prüfunternehmen und beschäftigt in Deutschland rund 7.000 Mitarbeiter. Als familienfreundlicher Arbeitgeber bietet TÜV Rheinland betrieblich unterstützte Kinder-, Backup- und Ferienbetreuung. Im sozialen Bereich hat TÜV Rheinland für internationale Projekte Patenschaften übernommen. In Deutschland engagiert sich TÜV Rheinland im Bereich Inklusion sowie in der Unterstützung Jugendlicher ohne Schulabschluss durch Mentoring. Ziel des Unternehmens ist eine konzernweite Reduktion der CO2-Emissionen bis 2020 um 25 Prozent pro Mitarbeiter sowie eine deutschlandweite Reduktion des Energieverbrauchs um 20 Prozent pro Mitarbeiter (im Vergleich zu 2010).
"Die Jury würdigt das hohe Engagement im sozialen Bereich, sowohl national als auch international, sowie das große Engagement zur Stärkung der Inklusion."

VfL Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg ist nach eigenen Aussagen der erste Bundesligist mit einer organisierten Arbeitnehmervertretung. "Ganzheitlich innovativ", "leidenschaftlich teamorientiert" und "nachhaltig erfolgreich" lauten die Werte des mittelständischen Unternehmens mit rund 160 Mitarbeitern. Der VfL Wolfsburg fördert die Integration von Menschen mit Behinderungen und engagiert sich im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Wegen seiner hohen sozialen Standards hat die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH eine sehr niedrige Fluktuationsrate. Eines der zentralen Umweltziele des VfL Wolfsburg ist die Reduktion der CO2-Emissionen bis Ende der Saison 2017/2018 um 25 Prozent. Die Volkswagen Arena ist seit 2011 zertifiziertes "Ökoprofit Stadion".
"Ein Fußballverein mit hohem sozialem Engagement, der die positive Sogwirkung von Sport nutzt, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen."

Nordlicht

Nordlicht Management Consultants ist eine Strategie- und Managementberatung für den öffentlichen Sektor und den Non-Profit-Bereich mit 23 festen Mitarbeitern. Sie erhalten vom ersten Tag an unbefristete Verträge. Teilzeitberatung mit festen freien Tagen ist möglich. Nordlicht fördert Frauen in Führungspositionen - die Hälfte der Führungskräfte ist weiblich. Seit 2013 verbindet das Unternehmen soziales und gesellschaftliches Engagement mit den Aktivitäten seiner Mitarbeitern. Es spendet an Projekte und Organisationen, in denen die Mitarbeiter aktiv sind. Neben den Spenden bringen sie ihre Kompetenzen in die Organisationen ein. Nordlicht hält den ökologischen Fußabdruck bei Dienstreisen klein - CO2-Emissionen, die durch Flugreisen anfallen, werden kompensiert.
"Nordlicht bleibt mit seinen sozialen und gesellschaftlichen Maßnahmen eng am Kerngeschäft und trägt zur Reduktion von Umweltbelastungen durch bewusstes Reisemanagement bei."

Quelle:
Wirtschaft | Führung & Personal, 05.07.2013
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2013 - Die Food-Industrie erschienen.
     
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